Eisenbahnjournal Zughalt.de

Nachrichten über Eisenbahn und öffentlichen Verkehr

Keine Bypasslösung (RE 6a) zwischen Düsseldorf und Köln im Juni

28.02.12 (go.Rheinland, VRR) Autor:Stefan Hennigfeld

Wie der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) und Nahverkehr Rheinland (NVR) auf Anfrage übereinstimmend bestätigt haben, wird es die geplante Bypasslösung zwischen Düsseldorf und Köln (RE 6a) frühestens im Dezember 2012 geben. Eine Einführung im Juni ist nicht mehr möglich. Ursprünglich sollte dieser Zug bereits im Dezember 2011 starten. Die Linienführung wäre Düsseldorf – Neuss – Dormagen – Köln gewesen.

Nun ist es (vorerst) gescheitert. DB Regio NRW hätte diesen Zug mit Silberlingen gefahren, als die Einführung zunächst wegen Diskrepanzen bei der Preisvorstellung verschoben werden musste. Darüber hinaus liegt es auch an der landesweit anstehenden Revision der Regionalisierungsgelder. Beide Aufgabenträger lehnen es ab, diesen insbesondere von der Landesregierung erwünschten zusätzlichen Zug durch Leistungskürzungen oder Angebotsverschlechterungen in anderen Bereichen zu finanzieren. Das Geld muss also zusätzlich zur Verfügung gestellt werden.

Obwohl die Kürzung der Regionalisierungsgelder im Rahmen von Koch-Steinbrück für die Länder durch Mehreinnahmen aus der Mehrwertsteuererhöhung ab 2007 überkompensiert worden ist, gibt die rot-grüne Landesregierung kein Geld für den Schienenverkehr. Es muss also aus der anstehenden Revision „freigemacht“ werden, was im Klartext bedeutet, dass man es entweder dem NWL wegnimmt oder aus den Geldern für die Infrastrukturinvestitionen streicht.

Im Rahmen von Ausschreibungsersparnissen der Linien RE 5 und RE 6 ist jedoch geplant, die Linie RE 6 aus Minden kommend über den jetzigen Endpunkt Düsseldorf hinaus zu verlängern – über den Verlauf der zunächst geplatzten Linie RE 6a. Wenn ausreichend Geld zur Verfügung steht, ist auch eine Verlängerung zum Flughafen Köln/Bonn geplant, der derzeit keine direkte SPNV-Anbindung an das Ruhrgebiet hat.

Kommentare sind geschlossen.