So kann man sich irren, auch nachts gibt es Ticketkontrollen
14.11.11 (Allgemein, VRR) Autor:Jürgen Eikelberg
Ziemlich dämlich haben sich rund 220 Fahrgäste der Düsseldorfer Rheinbahn am vergangenen Wochenende angestellt. Angesichts der späten Stunde, es war kurz nach Mitternacht, hatten sie wohl nicht damit gerechnet, in eine Fahrscheinkontrolle zu geraten.
An der Station Steinstraße/Königsalle, also eine Station hinter der Station Heinrich-Heine-Allee/Altstadt, stiegen 30 Kontrolleure in die Bahn und verlangten nach den Fahrausweisen. Zwischen Mitternacht und drei Uhr wurden in jeweils 30-Sekunden-Kontrollen über 1.900 Fahrgäste überprüft, dabei gingen 220 ins Netz. Sie dürfen nun jeweils 40 Euro „erhöhtes Beförderungsentgelt“ an die Rheinbahn zahlen.
Manche gaben freimütig zu, kein Ticket gelöst zu haben, weil sie in der Nacht nicht mit Kontrollen gerechnet zu haben. Manche zeigten sogar treuherzig ein Ticket von der Hinfahrt vor. Unterstützt wurden die Kontrolleure durch die Polizei und Ordnungskräfte. In einem auf dem Nebengleis abgestellten Bistrowagen wurden die Personalien aufgenommen.
„Wir gehen jährlich bei etwa 215 Millionen Fahrgästen von einer Schwarzfahrer-Quote von zwei Prozent aus“, sagte Einsatzleiter Michael Strotmann. „Dadurch entsteht uns jedes Jahr ein Schaden von mehr als vier Millionen Euro.“ Am Wochenende waren es aber über elf Prozent.
Nach der hohen Zahl der ertappten Schwarzfahrer, werde die Rheinbahn nun vermutlich in den Nachtstunden die Zahl der Kontrollen erhöhen, so ein Sprecher des Verkehrsunternehmens.