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Bahnhof Rheda nach Schüssen gesperrt

15.11.11 (Nordrhein-Westfalen) Autor:Jürgen Eikelberg

Heute Nacht (14./15. November 2011) hat ein offensichtlich verwirrter 27-jähriger Mann mehrere Schüsse auf den Bahnhof Rheda (Rehda-Wiedenbrück) und ein türkisches Lebensmittelgeschäft abgefeuert. Er habe eine Hakenkreuzbinde am Arm getragen. Er ließ sich gegen 2 Uhr von der Polizei widerstandslos festnehmen. Man fand bei ihm zwei Gewehre. Der Haltepunkt ist wegen der Ermittlungen noch bis voraussichtlich 24 Uhr gesperrt. Die Züge fahren ohne Halt durch. Ein Ersatzverkehr ist eingerichtet.

Laut Polizei trug der Mann mit Klebebändern befestigte Sprengstoffpakete am Körper. Er hatte seine Tat gegenüber der Leitstelle der Polizei angekündigt und wolle Selbstmord begehen, berichtet „Die Glocke.de“. Im Zug der Ermittlungen fand die Polizei in einem von ihm in der Ems versenkten Rucksack einen Helm der Waffen-SS. Als Rechtsextremist sei der Wiedenbrücker aber bislang nicht aufgefallen, hieß es. Das Handeln des Mannes sei sehr widersprüchlich, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft weiter mit. Einerseits habe er in einem Abschiedsbrief angekündigt, er wolle sich umbringen. Andererseits habe er die Polizei vor der Tat gebeten, ihn nicht zu töten. Das Landeskriminalamt ermittelt die Hintergründe der Tat.

Kurzzeitig hatte er sich in einem Talent-Triebwagen der NordWestBahn versteckt, die auf den Bahngelände ihr Fahrzeuge während der Nacht dort abstellen, berichtet Timo Kerßenfischer, Pressesprecher der NordWestBahn, dem Eisenbahnjournal Zughalt.de. Diese Triebwagen war offen, da sich das Reinigungspersonal dort befand. Auch hier kam niemand zu Schaden.

Wegen der Ermittlungen wurden die vier Triebwagen von der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt. In der Folge kam es zu neun Zugausfällen, viele Züge konnten nur mit Einfachtraktion fahren.

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