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VCD wirft Bahnmanagement „Versagen“ vor

23.12.10 (Allgemein) Autor:Jürgen Eikelberg

Der VCD fürchtet um den InterCityDer Verkehrsclub Deutschland e.V. wirft dem Management der Deutschen Bahn komplettes Versagen vor. Angesichts der aktuell sehr dramatischen Verkehrssituation sei es inakzeptabel, den Fernverkehr auf wenige Hauptachsen zu konzentrieren, während er auf anderen Relationen ausgedünnt und verschlechtert wird. Das betrifft die Strecke zwischen Stuttgart und Nürnberg oder zwischen Leipzig und Hannover.

Dazu Baden-Württembergs Landeschef Mattias Lieb: „Die DB hätte sich schon frühzeitig auf den Winter vorbereiten und etwa abgestellte Wagen reaktivieren können, schließlich gibt es Schneefall und Weihnachtsreiseverkehr nicht erst seit diesem Jahr.“ Die Fahrzeugengpässe im Fernverkehr seien ebenfalls seit Monaten bekannt.

Die Tatsache, dass zwischen Karlsruhe, Stuttgart und Nürnberg bis Jahresende so gut wie keine InterCity mehr fahren sieht er als sehr problematisch an und befürchtet, dies könne eine Art Einstiegsdroge sein, um den Fernverkehr auf dieser Verbindung dauerhaft abzuschaffen. Lieb: „Angesichts der starken Nachfrage zwischen Karlsruhe und Stuttgart wäre eigentlich das Angebot weiter auf einen 30-Minuten-Takt zu verdichten, anstelle Züge zu streichen .“

„Im vergangenen Jahr konnte die DB erfolgreich Konkurrenz im Fernverkehr ausbremsen. Heute wären nicht nur die Fahrgäste, sondern wohl auch die DB froh, wenn es zusätzliche Kapazitäten von anderen Bahnbetreibern geben würde“, so Matthias Lieb. Es zeige sich erneut, dass ein Monopolunternehmen – noch dazu im Staatsbesitz – entweder einer effektiven Regulierung bedürfe, oder aber das Monopol aufgebrochen werden müsse. Die derzeitigen Zustände seien für die Fahrgäste eine Qual und offenbarten erneut die Unfähigkeit des DB-Managements, so der VCD.

Bild: Deutsche Bahn AG

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