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BRB: Wasserstoffverträge unterzeichnet

21.03.22 (Bayern) Autor:Stefan Hennigfeld

Der erste Wasserstoffzug für Bayern nimmt Kontur an. Am 15. März unterzeichneten Vertreter von Siemens Mobility und der Bayerischen Regiobahn (BRB) in Anwesenheit von Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) und Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) den Leasing-Vertrag für den innovativen Prototyp. Die Vertragsunterzeichnung folgte auf eine Absichtserklärung, die im Juli 2021 zwischen allen Beteiligten geschlossen wurde.

Der zweiteilige Wasserstoff-Triebzug der neusten Generation wird im Frühjahr 2022 der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Zug soll ab Mitte 2023 unter anderem auf der Strecke zwischen Augsburg und Füssen im Landkreis Ostallgäu in den Testbetrieb gehen. Wer also dann mit dem Zug Schloss Neuschwanstein besucht, der wird mit einem Wasserstoffzug fahren. Die Linie ist Teil des Augsburger Dieselnetzes, welches vor einigen Jahren wettbewerblich an Transdev vergeben worden ist. Schloss Neuschwanstein wird darüber hinaus bei der Aktion „Fahrtziel Natur“ als auf der Schiene erreichbare Touristenattraktion geführt.

Arnulf Schuchmann, Geschäftsführer der Bayerischen Regiobahn, sagte: „Die Bayerische Regiobahn sieht sich als verlässlicher Mobilitätspartner für die Menschen in Bayern und möchte diese Tag für Tag klimafreundlich auf ihren Wegen begleiten. Dabei denken wir auch an die Zukunft und sind daher gerne mit dabei, die Weichen für die Mobilität von morgen schon heute zu stellen. Bei allem mit dem Projekt verbundenem Aufwand freuen wir uns sehr auf den Testbetrieb in unserem Netz und die daraus gewonnenen Erkenntnisse zum Einsatz von Wasserstofftechnologie im Eisenbahnbereich. Gemeinsam mit der Transdev-Gruppe, zu der wir gehören, und unserem gesamten Team vor Ort werden wir alles bestmöglich vorbereiten, um einen reibungslosen Teststart im nächsten Jahr zu ermöglichen.“

Die Einsatztests im Netz der Bayerischen Regiobahn (BRB) sind auf zunächst dreißig Monate angelegt. Ab Januar 2024 wird das Fahrzeug den offiziellen Fahrgastbetrieb aufnehmen. Der Wasserstoffzug wird auf Basis der Mireo Plus Plattform von Siemens Mobility entwickelt. Die Hauptkomponenten der Wasserstofftraktion sind auf dem Dach montierte Brennstoffzellen. Komplettiert wird das System von Unterflurbatterien neuester Generation der Firma Saft. Neben einer Version mit Wasserstoff, ist der Mireo auch mit herkömmlichem Elektroantrieb oder als Batteriezug erhältlich.

Albrecht Neumann, CEO Rolling Stock, Siemens Mobility: „Unser Mireo Plus H ist ein Wasserstoffzug der neuesten Generation. Er zeichnet sich durch eine hohe Antriebsleistung, Beschleunigungsfähigkeit und große Reichweite aus. So gestalten wir den operativen Zugverkehr mit Wasserstoffantrieb schneller, effizienter, umweltfreundlicher und komfortabler. Wasserstoffantrieb ist eine emissionsfreie und fortschrittliche Antriebsform für Züge, die die Dekarbonisierung des Schienenverkehrs ermöglicht und erheblich dazu beiträgt, unsere Klimaziele zu erreichen.“

Foto: Siemens Mobility

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