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Rebus beschafft Wasserstoffbusse

22.07.22 (Mecklenburg-Vorpommern) Autor:Stefan Hennigfeld

Als erstes Nahverkehrsunternehmen in Mecklenburg-Vorpommern hat die rebus Regionalbus Rostock GmbH im Mai vergangenen Jahres den Einsatz eines Wasserstoffbusses auf den Regionalbuslinien im Landkreis sowie der Hanse- und Universitätsstadt Rostock getestet. „Aufgrund der positiven Erfahrungen haben wir uns für eine Umstellung auf den schadstofffreien Antrieb mit Wasserstoff entschieden und uns um entsprechende Fördermittel beworben“, sagte rebus-Geschäftsführer Thomas Nienkerk.

Die Bundesregierung fördert die Zukunftstechnologie im Rahmen des Förderaufrufs nach der „Richtlinie zur Förderung alternativer Antriebe von Bussen im Personenverkehr“. „Mit Erfolg haben wir uns an der bundesweiten Ausschreibung beteiligt. In dieser Woche konnten wir die Fördermittelurkunde über eine Zuwendung für die Umstellung von Bussen im Personenverkehr auf alternative Antriebe in Höhe von 17,731 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr, vertreten durch die Parlamentarische Staatssekretärin Daniela Kluckert (FDP), in Empfang nehmen.

Damit ist der Grundstein für die Antriebswende mit Wasserstoff im Landkreis Rostock gelegt.“ Bereits in den kommenden Wochen erfolgen die Ausschreibungen für Tankstellen und Busse. Innerhalb der nächsten drei Jahre sollen 52 Wasserstoffbusse angeschafft werden. An den Betriebshöfen in Bad Doberan und Güstrow entstehen dafür eigene Wasserstoff-Tankstellen. Schon im Herbst 2023 sollen die ersten Fahrzeuge im Landkreis Rostock zum Einsatz kommen.

„Das ist ein enormer Investitionsschub für die gerade vor dem Hintergrund des Klimawandels dringend erforderliche Antriebswende im Landkreis Rostock“, betonte der Landrat des Landkreises Rostock, Sebastian Constien (SPD). „Ich bin mir sicher, dass die Mittel bei unserem regionalen Verkehrsbetrieb rebus gut angelegt sind. Als Partner in der Wasserstoffregion Rostock liegt dem Landkreis die Förderung moderner Technologien auf Basis von Wasserstoff als grüner Energiequelle sehr am Herzen.“

Der Landkreis Rostock wird zusätzliche Mittel von rund 1,8 Millionen Euro jährlich für die Anschaffung der Busse aufbringen. Dafür hatte sich der Kreistag auf seiner April-Sitzung dieses Jahres ausgesprochen. Wasserstoff ist ein flexibel einsetzbarer und leicht transportierbarer Energieträger. Wenn er mit erneuerbaren Energien hergestellt wird, ist er zudem klimafreundlich. Wasserstoff erzeugt zusammen mit dem Sauerstoff in den Brennstoffzellen Strom, welcher die Elektromotoren antreibt.

Wasserstoffbetriebene Busse verfügen über eine Brennstoffzelle, welche an Bord des Fahrzeugs als Mini-Wasserstoff-Kraftwerk funktioniert. Mit einer Tankfüllung schafft das Fahrzeug aktuell eine Reichweite von mindestens 350 Kilometern. Als einzige und geruchsneutrale Endprodukte werden lediglich Wärme und Wasserdampf ausgestoßen. Ein weiteres Plus ist der aufgrund des Antriebs niedrige Lärmpegel. Die Kosten für die Anschaffung sind etwa dreimal so hoch wie bei Dieselbussen.

Foto: Regionalbus Rostock GmbH

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