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Go-Ahead fährt von München nach Lindau

29.11.21 (Bayern) Autor:Stefan Hennigfeld

Am 12. Dezember ist es soweit: Mit dem Fahrplanwechsel übernimmt Go-Ahead Bayern den Zugbetrieb auf der Strecke von München über Memmingen nach Lindau. Auf der seit einem Jahr elektrifizierten Strecke werden die Fahrgäste dann erstmals mit modernen elektrischen Regionaltriebzügen mit Klimaanlage, mindestens zwanzig Fahrradstellplätzen pro Zug und viel Stauraum für das Gepäck unterwegs sein.

Dazu kommt, dass viele Stationen von DB Station&Service inzwischen so ausgebaut wurden, dass ein stufenloser Einstig in die neuen Züge möglich ist und man auch mit Kinderwagen oder Rollstuhl sehr gut ein- und aussteigen kann. Wichtig für die Fahrgäste ist auch: Alle bisher üblichen Fahrkarten wie zum Beispiel das Bayern-Ticket, Fahrscheine mit Bahncard-Rabatt oder Pendler-Abos der Verkehrsverbünde MVV und bodo sind auch weiterhin gültig. Die Züge im sogenannten E-Netz Allgäu fährt Go-Ahead Bayern im Auftrag der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) und des Baden-Württembergischen Verkehrsministeriums.

„Wir wurden beauftragt, ein völlig neues Konzept auf dieser Strecke zu fahren“, so Bastian Goßner, Geschäftsleiter von Go-Ahead. „Die Fahrgäste dürfen sich über nagelneue Fahrzeuge mit viel Platz für ihr Gepäck und einem leisen und umweltfreundlichen elektrischen Antrieb freuen. Zudem können unsere Züge schneller fahren und auch besser beschleunigen als die bisher dort eingesetzten Dieselzüge, sodass wir unseren Fahrgästen kürzere Reisezeiten anbieten können.“

Klar ist jedoch auch, dass der Betrieb dieser Strecke auch für Go-Ahead nicht ganz einfach wird. „Wir wollen unseren Fahrgästen und der ganzen Region einen pünktlichen und zuverlässigen Betrieb gewährleisten. Doch ein großes Stück dieser Strecke ist nur eingleisig, und im Zulauf auf München teilen wir uns die nur zweigleisige Strecke mit mehreren anderen Anbietern und der S-Bahn. Eine Störung, egal welcher Ursache, wird daher schnell auch für unsere Fahrgäste spürbar sein.“

Für die Fahrgäste in Buchloe ändert sich wenig. Rund um Buchloe teilt sich Go-Ahead mit weiteren Eisenbahnunternehmen den Betrieb der Strecken, sodass es auch sein kann, dass man zum Beispiel für eine Fahrt nach München einen Go-Ahead-Zug und auf der Rückfahrt einen Zug einer anderen Bahngesellschaft nimmt. Für die Fahrgäste in Memmingen ändert sich einiges. Sie haben jetzt schon mit wenigen Lücken alle zwei Stunden eine schnelle Verbindung mit dem Eurocity, der sie in wenig mehr als einer Stunde nach München bringt – das ist konkurrenzlos schnell und mit dem Auto kaum zu schaffen.

Dazu ergänzend fährt Go-Ahead Bayern in der jeweils anderen Stunde eine ebenso schnelle Verbindung nach München, sodass es zwischen Memmingen und München also künftig grundsätzlich jede Stunde eine sehr schnelle Verbindung mit einer Fahrzeit von gut einer Stunde gibt. Die schnellen Züge der Go-Ahead-Linie RE 96 halten zwischen München-Pasing und Memmingen nur in Buchloe, Türkheim und Mindelheim.

Foto: Go Ahead Bayern

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