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Trotz Corona: Hamburg-Takt bleibt das Ziel

26.06.20 (Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein) Autor:Stefan Hennigfeld

Das Wirtschaftsjahr 2019 stand für die Hamburger Hochbahn AG wie für alle Verkehrsunternehmen im HVV im Zeichen der Hamburger Angebotsoffensive für den öffentlichen Nahverkehr. Langfristiges Ziel der Hansestadt ist es, dass jedem Hamburger innerhalb von fünf Minuten ein öffentliches Mobilitätsangebot zur Verfügung steht. Mit deutlichen Leistungsausweitungen im Bus- und U-Bahn-Bereich arbeitete man an den Voraussetzungen, um in den kommenden Jahren noch deutlich stärker für das Umsteigen vom Privat-Pkw auf den öffentlichen Nahverkehr und neue Mobilitätsangebote zu begeistern.

Zu den neuen Angeboten zählten unter anderem deutlich engere Takte bei der U-Bahn, der verlässliche Einsatz von Langzügen, neue Metrobus-Linien und zusätzliche Großraumbusse mit bis zu 125 Plätzen auf hochfrequentierten Linien. Im Laufe des Jahres 2019 erreichten die Fahrgastzahlen einen neuen Höchstwert: 467 Millionen Fahrgäste nutzten die Busse und U-Bahnen der Hochbahn.

Das waren fünf Millionen oder knapp über ein Prozent mehr Fahrgäste als 2018. Trotz deutlicher Leistungsausweitungen konnte der Kostendeckungsgrad des Unternehmens mit 90,1 Prozent auf einem deutschlandweiten Spitzenwert gehalten werden (2018: 92,2 Prozent). Deutlich wird der Kurs auch an der Entwicklung des jährlichen Investitionsbudgets: Die Hochbahn erhöhte die jährlichen Gesamtinvestitionen um mehr als 30 Millionen Euro auf 324,1 Millionen Euro im Jahr 2019.

Zum Vergleich: 2012 lag dieser Wert noch bei rund hundert Millionen Euro. Im gleichen Zeitraum stieg das Anlagevermögen um deutlich mehr als das Doppelte auf 1,41 Milliarden Euro. Und der Kurs Richtung Leistungsausweitung wird fortgesetzt: Im Jahr 2020 will die Hochbahn mit insgesamt 438 Millionen Euro noch einmal rund 114 Millionen Euro mehr als im Vorjahr investieren.

Rund fünfzig Prozent der Investitionen, also mehr als 200 Millionen Euro, dürften dabei in die Hamburger Wirtschaft fließen. Besonders stark wird die Hochbahn in den kommenden Jahren in die Aufstockung der U-Bahn-Flotte investieren. Aktuell sind 113 der hochmodernen DT5-Fahrzeuge im Hamburger U-Bahn-Netz unterwegs. In wenigen Jahren soll die Flotte 163 Fahrzeuge umfassen.

Dazu wird die Hochbahn in diesem Jahr 134,2 Millionen Euro investieren, ein nochmals deutlicher Anstieg nach 75,9 Millionen Euro im Vorjahr. In die Umstellung der kompletten Busflotte in emissionsfreie Busse innerhalb einer Dekade investiert man in den kommenden Jahren durchschnittlich rund sechzig Millionen Euro allein in ihren Fuhrpark.

2020 ist das erste Jahr, in dem die Hochbahn nur noch emissionsfreie Busse bestellt. Zum Jahreswechsel erfolgte die Integration der beiden Tochterunternehmen Jasper und SBG in die Hochbahn. Die Anzahl der Mitarbeiter stieg im Jahresverlauf um rund 260. Insgesamt arbeiteten im Unternehmen zum Ende des Jahres 6.074 Personen. In diesem Jahr soll die Zahl der neu zu schaffenden Planstellen rund 160 betragen.

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