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Wien: ÖBB-Logo leuchtet grün

15.05.19 (Österreich) Autor:Stefan Hennigfeld

Das ÖBB-Logo am Wiener Hauptbahnhof leuchtet seit letzter Woche grün. Grund dafür ist, dass die ÖBB-Infrastruktur damit ein unübersehbares Zeichen setzten will: Seit letztem Jahr bietet die ÖBB-Infrastruktur auf ihrem Streckennetz bereits vollständig grünen Bahnstrom und ab sofort hundert Prozent Grünstrom auch für alle Bahnhöfe, Büros, Werkstätten, Containerkräne. Dadurch werden zusätzlich über 30.000 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart.

Die verkehrsbedingten Treibhausgasemissionen sind in Österreich seit 1990 um mehr als die Hälfte gestiegen. Im Sommer 2018 verkündeten die ÖBB die Umstellung auf hundert Prozent grünen Bahnstrom. Als größtes Klimaschutzunternehmen setzen die ÖBB damit in Österreich einen weiteren Schritt für die Umwelt. Als Teil der Lösung im Kampf gegen den Klimawandel erspart der nachhaltige Verkehr mit der Bahn jährlich rund 3,5 Millionen Tonnen CO2.

Ein Drittel des benötigten Bahnstroms wird von den eigenen Wasserkraftwerken und dem weltweit ersten Bahnstromsolarkraftwerk der ÖBB-Infrastruktur erzeugt, der Rest des grünen Stroms wird von Partnerkraftwerken geliefert und zugekauft. Die Eigenproduktion von grünem Strom soll aber weiter gesteigert werden. Daher liegt das Augenmerk der ÖBB auf dem Ausbau der eigenen Kraftwerke in Österreich.

In die Modernisierung und den Ausbau der Kraftwerke Obervellach, Tauernmoss und Spullersee werden aktuell rund 470 Millionen Euro investiert. Als größtes Klimaschutzunternehmen Österreichs verstehen sich die ÖBB als Teil der Lösung im Kampf gegen den Klimawandel. „Mit der Umstellung auf 100% grünen Strom für unsere Bahnhöfe, Büros, Werkstätten und mehr, erreichen wir den nächsten Meilenstein in Richtung eines CO2-freien Konzerns. Die Maßnahmen die wir jetzt setzen, sehen wir als Beitrag für die Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder“, so Andreas Matthä, CEO der ÖBB.

Am Hauptbahnhof Wien zeigt sich bereits seit fünf Jahren, dass die ÖBB punkto nachhaltigem Energieverbrauch am aktuellsten Stand sind: Das geht von der Geothermie, die den Bahnhof mit Wärme versorgt, bis zur Rückgewinnung von Energie an den Rolltreppen. 13 Prozent des gesamten Energiebedarfs werden mit Hilfe von Photovoltaik- und Geothermie-Anlagen direkt am Hauptbahnhof generiert. Dadurch werden jedes Jahr rund 4.200 Tonnen CO2 eingespart. Effizient und energiesparend ist auch die CO2-gesteuerte Belüftung, deren Ventilatoren aufgrund der CO2-Konzentration in der Luft reguliert werden.

Die ÖBB räumen dem Klimaschutz einen sehr hohen Stellenwert ein und übernehmen eine aktive Rolle dabei: Der Ausbau von Park&Ride-Anlagen, neue E-Tankstellen, die Einführung der E-Autos sowie der Rail&Drive-Flotte, Ausgleichsmaßnahmen bei Bauprojekte, weitere Streckenelektrifizierungen und attraktive Streckenangebote sind nur einige Beispiel, die noch mehr motivieren, auf die Bahn umzusteigen. Denn die Schiene ist deutlich emissionsärmer als Auto- oder Flugzeugreisen.

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