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Mobilitätskonferenz in Niedersachsen

08.05.19 (Niedersachsen, Verkehrspolitik) Autor:Stefan Hennigfeld

Der niedersächsische Landesverkehrsminister Bernd Althusmann (CDU) hat am vorletzten Wochenende im von ihm geleiteten Hause über sechzig Teilnehmer im Rahmen des Mobilitätstalk Niedersachsen begrüßt. Unter dem Motto „Mobilität neu denken“ haben Experten der Mobilitätsbranche über die verschiedenen Möglichkeiten für eine nachhaltige und zukunftsfähige Mobilität diskutiert. In seiner Eröffnungsrede machte Minister Althusmann deutlich, dass es zu kurz greife, die Mobilität von morgen nur mit schadstoffärmeren Autos gleichzusetzen.

Hier sei mehr nötig, so Althusmann: „Die Mobilität der Zukunft ist viel mehr – digital vernetzt, intermodal und klimafreundlich. In der Verringerung des CO2-Austoßes sehe ich einen der wichtigsten Treiber einer sich wandelnden Mobilität. Dabei sollten wir künftig auf einen offenen Technologiemix setzen. Die Verkehrssektoren stehen vor unterschiedlichen Herausforderungen. Im Schwerlastverkehr, in der Schifffahrt und im Luftverkehr muss geprüft werden, welche emissionsarmen Antriebssysteme am geeignetsten sind. Das Land fördert deshalb nicht nur Elektromobilität, sondern auch Projekte im Bereich Wasserstoff und Flüssigerdgas (LNG), und zwar über alle Verkehrsträger hinweg.“

Ein entscheidender Schlüssel liegt für den Minister außerdem in der Digitalisierung: „Niedersachsen wird die digitale Steuerung der Verkehre und Telematik-Systeme forcieren. Die Digitalisierung unserer Mobilität ist aus diesem Grund ein zentrales Element im Masterplan Digitalisierung des Landes. Unser Ziel ist die Steigerung der Sicherheit und Effizienz im Verkehr, die Gewährleistung einer flächendeckenden Mobilität und der Ausbau der Wettbewerbsfähigkeit der Mobilitäts- und Logistikbranche durch Innovationen.“

Elke Maria van Zadel, Geschäftsführerin von regiobus Hannover: „Der Nahverkehr steht vor immensen Herausforderungen: Trends wie Urbanisierung, Individualisierung der Mobilitätsbedürfnisse und Digitalisierung fordern vom ÖPNV, sich als Teil eines multimodalen Gesamtsystems zu sehen und erfordern zugleich Innovationsbereitschaft, um in der Schnelllebigkeit des Marktes mithalten zu können. Neben der Vernetzung mit Sharinganbietern, der Einführung erster autonomer Systeme und der angebotsorientierten Überplanung der Netze erfolgt gleichzeitig der Umstieg der Antriebstechnologie hin zu einer besseren ökologischen Bilanz. Die Eindimensionalität des Nahverkehrs muss aufbrechen, der Fahrgast und dessen individueller Anspruch ist in den Mittelpunkt des Handelns zu stellen, um die derzeit rasante Veränderung als Chance für eine Steigerung des Umweltverbundes zu nutzen.“

Maik Plischke, Geschäftsführer des Innovationszentrums Niedersachsen: „Mobilität bedeutet die Erfüllung individueller Bedürfnisse. Um die Position als Mobilitätsland zu halten und die Chancen der niedersächsischen Wirtschaft zu verbessern, müssen wir uns darauf konzentrieren, wie diese individuellen Bedürfnisse bestmöglich erfüllt werden können.“

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