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Feuer in Siegburg

08.08.18 (Fahrplanänderungen, Fernverkehr, go.Rheinland) Autor:Stefan Hennigfeld

Zu einem schweren Feuer an der Neubaustrecke Köln-Rhein-Main kam es am gestrigen Dienstag im Großraum Siegburg im Rhein-Sieg-Kreis. Am Dienstag musste der Verkehr eingestellt werden, es hat umfassende Ersatzkonzepte mit Bussen gegeben. Am frühen Mittwochmorgen hat sich die Betriebslage normalisiert. Der Auslöser des Brandes ist völlig offen, Spekulationen sind verfrüht.

Unabhängig davon drückt die Deutsche Bahn den Betroffenen ihr Mitgefühl aus. Brandermittler der Kriminalpolizei setzen dieser Tage ihre Arbeit vor. Eine Möglichkeit ist Medienberichten zufolge, dass ein vorbeifahrender ICE Funken geschlagen haben könnte – vor dem Hintergrund der mehrwöchigen Hitze und Regenarmut in der Region, könnte dadurch eine Böschung in Brand geraten sein.

Infolge dessen haben auch mehrere Häuser in der Nachbarschaft Feuer gefangen – ein Großeinsatz der örtlichen Feuerwehren und anderer Einheiten zum Katastrophenschutz war notwendig, um die Situation wieder in den Griff zu bekommen. Derzeit gehen die zuständigen Ermittler von rund vierzig Verletzten aus. Der Sachschaden ist noch nicht beziffert.

Insgesamt neun Häuser erlitten Feuerschäden, wobei rund hundert Personen betroffen sind und teilweise ihre Wohnungen nicht mehr nutzen können. Insgesamt sechs der neun betroffenen Wohnhäuser sind derzeit nicht mehr bewohnbar. Einige werden wohl in den kommenden Monaten abgerissen werden müssen, weil die Schäden so stark sind, dass sich ein Wiederaufbau unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht lohnt.

Einige der Häuser sollen zudem einsturzgefährdet sein, sodass die Bewohner nicht einmal ihre persönlichen Habseligkeiten herausholen können. Weitere mögliche Ursachen sind nach einem Bericht des Westdeutschen Rundfunks Brandstiftung oder eine achtlos weggeworfene Zigarettenkippe – was gerade im Sommer immer wieder zu Waldbränden führen kann und daher auch streng verboten ist.

Die Stadt Siegburg und der Rhein-Sieg-Kreis haben in der Nacht Notschlafstellen eingerichtet. Insgesamt 550 Einsatzkräfte waren bis in den frühen Morgen mit den Löscharbeiten beschäftigt. Eine der Hauptsorge war einem Medienbericht zufolge, dass sich die trockene Böschung auch nachdem das Feuer gelöscht wurde, wieder neu entzünden könnte.

Der Bonner Feuerwehr-Chef Jochen Stein erklärte die Situation im Kölner Express: „Die trockene Vegetation wird unterschätzt. Für eine Hecke, die sonst nie brennen würde, reicht jetzt eine Lappalie, um sie zu entzünden. Von der Hecke springt es zum eingelagerten Winterholz im Carport, von dort auf den Dachstuhl. Große Waldbrände mit einer hohen Dynamik sind für keine Feuerwehr mit egal welchen Einsatzmitteln sicher zu beherrschen.“

Bei sich ausbreitenden Böschungsbränden sei es zudem die Hauptaufgabe der Feuerwehr, zu verhindern, dass das Feuer auf Wohnhäuser überspringt und die Menschen zu retten. So war das trockene Holz auch in diesem Fall kaum zu löschen.

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