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UK: Fahrplanwechsel gescheitert

07.06.18 (Großbritannien & Irland) Autor:Max Yang

Auch zwei Wochen nach dem Fahrplanwechsel am 20. Mai sind Betriebsstörungen, Verspätungen und Zugausfälle in ungewöhnlichem Ausmaß an der Tagesordnung. Am stärksten betroffen sind die Teilnetze Govia Thameslink (GTR) im Süden Englands sowie Northern (einem von DB Arriva bedienten, dichten SPNV-Netz, das unter anderem die nordenglischen Städte Manchester, Liverpool, Blackpool, Newcastle, Leeds und York bedient). Der neue Fahrplan sollte im Netz GTR 400 neue Züge pro Tag bieten, jeder Zug war von der größten Fahrplanänderung seit der Privatisierung in den 1990ern betroffen.

Über 1000 Züge täglich fielen in der zweiten Woche des neuen Fahrplans aus. Die Betreiber verweisen auf Probleme bei der Ausbildung neuen Personals. Als Sofortmaßnahme strich Northern nun 165 Züge pro Tag von den Fahrplänen – ein Manöver, das von Fahrgästen als Finte kritisiert wird, um ihnen Ansprüche aus den Fahrgastrechten vorzuenthalten.

Der bereits in der langanhaltenden Southern-Krise stark kritisierte Verkehrsminister Chris Grayling (Conservatives) wird Parlamentsabgeordnete aus den betroffenen Regionen in dieser Woche empfangen. Der Londoner Bürgermeister Sadiq Khan (Labour) wandte sich am Freitag in einem offenen Brief an das Verkehrsministerium mit der Forderung, den Verkehrsvertrag mit GTR fristlos zu kündigen. Auch von GTR-Chef Charles Horton forderte Khan eine umfassende Stellungnahme.

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