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AVV: Hohe Zahl an Euro-VI-Bussen

06.04.18 (Bayern) Autor:Stefan Hennigfeld

Nach dem Urteil des Bundesverwaltungsgerichtes zu Fahrverboten in deutschen Städten ist eine Diskussion um Diesel-Plaketten entbrannt. Neben Fahrverboten für Diesel-Autos zur Luftreinhaltung gibt es attraktive Alternativlösungen, die in der derzeitigen Diskussion nicht gebührend berücksichtigt werden – dazu gehört auch ein guter ÖPNV; auch im Großraum Augsburg.

„Der AVV übernimmt bereits heute eine Vorreiterrolle beim Thema Emissionsschutz“, betont Olaf von Hoerschelmann, Geschäftsführer des Augsburger Verkehrsverbundes. Anlass der aktuellen Debatte sind die gesetzlich geregelten Grenzwerte für Stickstoffdioxid. Seit 2010 liegen sie bei 40 Mikrogramm pro Kubikmeter. Wenn die Grenzwerte überschritten werden, nimmt das Gesetz die Behörden in die Pflicht.

Sie müssen einen Luftreinhalteplan aufstellen mit konkreten Maßnahmen, die wieder zur Einhaltung der Grenzwerte führen. Für die Stadt Augsburg gibt es einen solchen Luftreinhalteplan seit 2004. Trotz zahlreicher Maßnahmen wurden die immer strengeren Grenzwerte für Feinstaub und für Stickstoffdioxid in den vergangenen Jahren nicht immer an allen Messpunkten der Stadt eingehalten

Beim Feinstaub treten praktisch keine Grenzwertüberschreitungen mehr auf. Der Grenzwert für Stickstoffdioxid wird aber vereinzelt noch leicht überschritten, wie die Ergebnisse der Luftmessstation an der Augsburger Karlstraße zeigen. Der AVV und seine Partner im Verkehrsverbund leisten seit Jahren einen steigenden Beitrag für die Senkung der schädlichen Emissionen auf der Straße.

Über 60 Prozent der 233 Fahrzeuge im AVV-Regionalbusverkehr fahren in der neuesten Emissionsklasse Euro VI (Stand November 2017). Ein Euro-VI-Diesel-Bus stößt heute laut Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) im Durchschnitt im Realbetrieb 50 Prozent weniger Stickoxid-Emissionen aus als ein moderner Pkw – und zwar absolut und nicht auf den Fahrgast heruntergerechnet.

udem stoßen Diesel-Fahrzeuge grundsätzlich weniger CO2 aus als Benziner. Ein Bus ersetzt laut bdo im Straßenverkehr rund 30 Pkw. „Das sorgt nicht nur für weniger Emissionen, sondern vor allem auch für mehr Platz in Städten und Gemeinden sowie für weniger Staus“, erklärt von Hoerschelmann.

Mit der Euro-VI-Norm wurden drastische Reduzierungen von Stickoxiden und Partikeln im Abgas erreicht und der Schadstoffausstoß moderner Dieselbusse auf die Nachweisgrenze gesenkt. So ist der Grenzwert für Stickoxide gegenüber Euro V von 2 auf 0,46 g/kWh erheblich gefallen. Der AVV nimmt im bayernweiten Vergleich eine Vorreiterrolle beim Thema Emissionsschutz ein.

Der Anteil der Euro-VI-Fahrzeuge beim Landesverband Bayerischer Omnibusunternehmer beträgt gut 36 Prozent (Stand Oktober 2017). Ende 2018 werden 70 Prozent der AVV-Fahrzeuge das Baujahr 2015 oder jünger aufweisen. „Über unsere Ausschreibungspraxis sorgen wir dafür, dass neue Fahrzeuge im AVV immer auch mit der jeweils aktuellsten Abgastechnik ausgerüstet sind“, so von Hoerschelmann.

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