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Sachsen fördert ÖPNV-Infrastruktur

30.06.17 (Sachsen) Autor:Stefan Hennigfeld

Ein Ausflug zum Schloss Wackerbarth mit Bahn und Bus ist bald auch barrierefrei möglich. Die Haltestelle Schloss Wackerbarth der Straßenbahnlinie 4 wird ab 14. August durch die Dresdner Verkehrsbetriebe AG (DVB) barrierefrei ausgebaut. Gleichzeitig startet auch der Neubau der Bahnstromanlagen zwischen den Gleisschleifen Radebeul West und Weinböhla auf einer Gesamtlänge von ca. 8,7 Kilometern Länge einschließlich der Masten und der Fahrleitung.

Für beide Maßnahmen hat Verkehrsminister Martin Dulig (SPD) in der vergangenen Woche die Fördermittelbescheide über insgesamt 3,7 Millionen Euro an DVB-Vorstand Andreas Hemmersbach übergeben. „Dresden und Umgebung kann bereits jetzt ein attraktives ÖPNV-Angebot vorweisen. Mit den geplanten Investitionen in die Infrastruktur machen sich die Dresdner Verkehrsbetriebe fit für eine zukunftsfähige Mobilität. Davon profitieren sowohl die Einheimischen als auch die Besucher der Stadt. Mit dem barrierefreien Ausbau der Station erfolgt ein weiterer Schritt in Richtung vollständiger Barrierefreiheit. Insbesondere im ÖPNV sollte dies zur Selbstverständlichkeit gehören, um allen Bürgerinnen und Bürgern eine uneingeschränkte Nutzung der Mobilitätsangebote zu ermöglichen“, so Martin Dulig.

„Ab Anfang Oktober dieses Jahres wird das Erlebnisweingut mit der Straßenbahn deutlich bequemer zu erreichen sein. Wir halten dann stadt- wie landwärts an einer schicken Haltestelle direkt vor der barocken Schloss- und Gartenanlage“, freut sich Andreas Hemmersbach. „Wer heute aus Dresden anreist, muss einen längeren Fußweg von einer unscheinbaren Haltestelle zurücklegen.“

Die neuen Bahnsteige werden mit Fahrgastunterständen, Sitzgelegenheiten und elektronischen Anzeigetafeln ausgestattet. Der Freistaat stelle 2017 im Landesinvestitionsprogramm rund 130 Millionen Euro für die Förderung von ÖPNV-Investitionsmaßnahmen zur Verfügung. Die DVB erhalten in diesem Jahr insgesamt rund 22 Millionen Euro – schwerpunktmäßig für den schrittweisen barrierefreien Ausbau von Bus- und Straßenbahnhaltestellen (zum Beispiel Haltestellen Hülße-Gymnasium, Infineon Süd und Rathaus Altleuben), Fortführung der Erneuerung der Gleisanlagen und Fahrleitungsanlagen einschließlich barrierefreier Haltestellenumbau z. B. Wehlener Straße (4. Bauabschnitt) und Lübecker Straße sowie den Um- und Ausbau des Straßenbahnbetriebshof Dresden-Trachenberge.

Grundlage für die Förderung des Vorhabens sei die Richtlinie des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr über die Gewährung von Fördermitteln im öffentlichen Personennahverkehr (RL-ÖPNV). Diese Maßnahmen würden mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes. Das Geld stammt dabei nicht aus dem Landeshaushalt, sondern aus den Regionalisierungsgeldern des Bundes. In Sachsen wird ein erheblicher Teil dieser Gelder nicht für die Eisenbahn genutzt.

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