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Hochbahn ermöglicht Echtzeit-Auskunft

17.01.17 (Hamburg) Autor:Stefan Hennigfeld

Seit dieser Woche gibt es Echtzeit-Auskunft für die Busse und Bahnen der Hamburger Hochbahn AG auch live per App. Zusätzlich zur geplanten werden nun auch Informationen zur tatsächlichen Abfahrtszeit aller Linienbusse in der Fahrplanauskunft der HVV-App sowie auf der mobilen und klassischen Website angezeigt. Sollte ein Bus im Stau stehen und keine exakte Angabe möglich sein, erhalten die Nutzer einen Symbolhinweis.

Die Versorgung mit Echtzeitangaben zur Abfahrt von Verkehrsmitteln der Hochbahn bietet für Fahrgäste gerade im digitalen Zeitalter einen erheblichen Mehrwert und wurde daher bereits vor zwei Jahren für die U-Bahnen umgesetzt. Die Ausstattung der Bus-Fahrplanauskünfte mit Echtzeitdaten war für die Hochbahn eine besondere Herausforderung. Denn im Gegensatz zu U-Bahnen bewegen sich Busse im regulären Verkehr, stehen im Stau oder fahren je nach Verkehrslage auch mal Umleitungen.

Zur Bereitstellung der Echtzeitdaten sind die Busse mit einem GPS-Sender ausgestattet, der alle 30 Sekunden den genauen Standort an das Leitsystem übermittelt. Dieses vergleicht die Soll- und Ist-Zeiten laufend und berechnet Prognosen für die tatsächlichen Abfahrtszeiten der Busse. Für die Einführung der Echtzeitdaten war ein komplettes Update des Hochbahn-Busleitsystems erforderlich. Um einen einwandfreien Service zu gewährleisten, testete das Unternehmen im Dezember die Versorgung mit Bus-Echtzeitdaten zunächst punktuell im Live-Betrieb.

Das System läuft so stabil, dass es mit dem App-Update eingeführt werden kann. Auch bei der stationären Fahrgastinformation beschreitet die Hochbahn neue Wege und testet im Rahmen eines Pilotprojekts aktuell neue Anzeigetafeln für den Busbetrieb. Die neue Generation der DFI-Light-Anzeiger ist beidseitig mit zwei oder vier Zeilen und hintergrundbeleuchteten LCD ausgestattet. Im Gegensatz zu den derzeit verwendeten LED-Anzeigern ist für sie keine externe Stromversorgung erforderlich.

Die Spannungsversorgung erfolgt mittels Batterien, die alle zwei Jahre getauscht werden. Die ersten DFI-Light-Anzeiger wurden an den Haltestellen Burmesterstraße (Linie 171, 172, 173, 261 und NachtBus-Linie 600) und Meiendorfer Weg (MetroBus-Linie 24) installiert. Die Testphase wird in den kommenden Monaten zeigen, ob sich die Anzeiger im Betrieb bewähren. Danach wird entschieden, ob und wie die Ausrüstung weitergeht.

Die Speisung der Anzeiger mit Daten erfolgt erstmals über das neue Echtzeitinformationssystem, über das auch die Apps auf den Smartphones der Fahrgäste versorgt werden. Die Daten-Kommunikation der DFI-Light-Anzeiger läuft nicht über den Betriebsfunk, sondern über das öffentliche Mobilfunknetz. Damit können sie noch schneller versorgt werden und belasten die begrenzten Ressourcen des Betriebsfunks nicht. Bei Defekten ist ein Austausch zudem deutlich einfacher: Ein Ersatzanzeiger kann in kurzer Zeit vorbereitet, getestet, installiert und somit in Betrieb genommen werden.

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