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Groschek stellt RRX in Münster vor

30.01.17 (Nordrhein-Westfalen, NWL) Autor:Stefan Hennigfeld

Der nordrhein-westfälische Verkehrsminister Michael Groschek (SPD) hat in der letzten Woche das Zielkonzept Rhein-Ruhr-Express in Münster vorgestellt – und dabei den Nutzen auch für den Großraum Westfalen herausgestellt. Mehr als 2,65 Milliarden Euro fließen in den kommenden Jahren in den Ausbau des RRX in ganz Nordrhein-Westfalen. Hinzu kommen 800 Millionen Euro für die Beschaffung von 82 RRX-Zügen.

„Das milliardenschwere Investitionspaket schafft die Grundlage für die Realisierung des wichtigsten Schienenprojekts in Nordrhein-Westfalen“, so Minister Groschek. „Für Westfalen bedeutet der RRX vor allem eine engere Verknüpfung der Region mit dem Ballungsraum Rhein-Ruhr. Er verbessert die Mobilität von vielen Zehntausenden Pendlern. Die Modernisierung zahlreicher Stationen und der neue Westfalentarif werden den Regionalverkehr in Westfalen deutlich attraktiver machen.“

In den kommenden Jahren werden 57 Bahnhöfe in Westfalen-Lippe sukzessive modernisiert und barrierefrei ausgebaut. Hiervon profitieren die Pendler entlang der RRX-Strecken und Fahrgäste in ganz Westfalen. Entlang der RRX-Strecken werden 16 Bahnhöfe mit Mitteln der DB AG, des Landes und des Zweckverbands Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) modernisiert. Die Bahnsteige werden auf einheitliche 76 Zentimeter erhöht und auf 215 Meter Nutzlänge erweitert, damit die neuen Fahrzeuge des RRX die Stationen auf den Zulaufstrecken problemlos anfahren können und ein barrierefreier Einstieg möglich ist.

Die im Auftrag des Verkehrsministeriums erstellte Studie über den gesamtwirtschaftlichen Nutzen liefert gute Argumente für das Projekt. Für die Untersuchung hat das Fachbüro SCI Verkehr die Auswirkungen auf Nordrhein-Westfalen und seine Regionen analysiert. Die Ergebnisse zeigen die positiven Impulse im Land auf. Danach pendeln etwa die Hälfte der Erwerbstätigen arbeitstäglich über die Grenzen des eigenen Wohnortes hinweg zur Arbeit.

Von diesen haben etwa 400.000 Pendler in den Städten und Gemeinden mit RRX-Halt im NWL Zugang zum RRX und können von einem besseren Regionalverkehrsangebot profitieren. Damit dient die Einführung des RRX nicht nur der Steigerung des täglichen Komforts vieler Fahrgäste in Westfalen, sondern insbesondere der verbesserten Mobilität von Arbeitnehmern. In einer ersten Stufe sollen die heutigen RE-Linien RE 1, RE 4, RE 5, RE 6 und RE 11 ab 2018 sukzessive auf den RRX-Standard umgestellt werden.

Wartung und Instandhaltung wird Siemens am neuen Standort Dortmund durchführen, mit dem Betrieb der Linien wurden nach einer regulären Ausschreibung Abellio und National Express beauftragt. Im Zielnetz ist ein Viertelstundentakt zwischen Dortmund und Köln definiert. Hierzu braucht es allerdings nicht nur deutlich verbesserte Infrastruktur, sondern auch eine gesicherte Betriebsfinanzierung. Die Endstufe ist daher nicht kurzfristig erwart- und umsetzbar.

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