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BEG: Übergangsverträge IR25 stehen

24.10.16 (Bayern) Autor:Stefan Hennigfeld

In der letzten Woche wurden die Verträge zwischen der Bayerischen Eisenbahngesellschaft un der Länderbahn GmbH für die Übergangsverträge im Konzept IR 25 unterzeichnet. Das Unternehmen wird auch künftig die unter dem Markennamen Alex bekannten Regionalverkehre auf folgenden Linien betreiben: Im Los Nord von München nach Schwandorf und weiter nach Hof bzw. Furth im Wald, im Los Süd von München über Kempten nach Immenstadt und weiter nach Lindau bzw. Oberstdorf.

Die BEG kann die Leistungen im Los Nord nur bis zur Landesgrenze, d. h. bis Furth im Wald vergeben. Derzeit fehlt noch die endgültige Entscheidung auf tschechischer Seite, die Züge von und nach Furth im Wald bis Prag zu verlängern. Die BEG hatte die Verkehrsleistungen für den sogenannten IR 25 Übergang europaweit ausgeschrieben. Es handelte sich hierbei um eine freihändige Vergabe mit vorgeschaltetem Interessensbekundungsverfahren. Wie bei der öffentlichen Ausschreibung konnten sich alle interessierten Eisenbahnverkehrsunternehmen um die zu vergebende Verkehrsleistung bewerben.

Der Leistungsumfang beträgt im Los Nord etwa 2,77 und im Los Süd etwa 1,65 Millionen Zugkilometer pro Jahr. Der Übergangsvertrag beginnt im Dezember 2017 und läuft für das Los Nord bis Dezember 2022 und für das Los Süd bis Dezember 2020. Der dreijährige Übergangsvertrag für das Los Süd ist notwendig, weil der bisherige Vertrag im Dezember 2017 ausläuft und sich das Angebot nach der Elektrifizierung der Strecke Geltendorf – Lindau deutlich ändern wird. Mit Ende des Übergangsvertrages werden die im Los Süd enthaltenen Verkehre in das Dieselnetz Allgäu übergehen.

Da die mittelfristig geplante Elektrifizierung der Strecken Regensburg – Hof und Regensburg – Furth im Wald die Anschaffung von Neufahrzeugen erfordert, wird bis zu diesem Zeitpunkt im Los Nord ebenfalls ein Übergangskonzept mit vorhandenen Gebrauchtfahrzeugen gefahren. Das Fahrzeugkonzept gleicht im Wesentlichen dem Status quo. Allerdings wird die Länderbahn einige ältere Wagen durch moderne klimatisierte Wagen in Intercity-Qualität ersetzen. Es wird weiterhin kleine Speisen und Getränke an Bord geben. In den Zügen bzw. Zugteilen nach Furth im Wald wird jeweils ein Bistro mitgeführt, in den übrigen Zügen werden den Fahrgästen ebenfalls Getränke und Snacks angeboten werden.

Mit Start des Übergangsvertrags wird die Länderbahn ab Ende 2017 – voraussichtlich erstmals im bayerischen SPNV – die eingesetzten Fahrzeuge mit WLAN-Routern ausstatten, die einen kostenfreien und kabellosen Internetzugang ermöglichen. Die Router verfügen jeweils über mehrere SIM-Karten, sodass nicht nur auf bayerischer und tschechischer Seite Internetzugriff besteht, sondern bestehende Lücken in der Netzabdeckung einzelner Anbieter auch bestmöglich aufgefangen werden. Das WLAN-Angebot soll mit einem digitalen Fahrgast-Portal verknüpft werden, wo Informationen über Reiseziele entlang der Strecke und zum Fahrplan vorliegen sollen.

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