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DB AG: EVG-Tarifverhandlungen starten

24.10.16 (Allgemein) Autor:Stefan Hennigfeld

In der letzten Woche starteten die Tarifverhandlungen zwischen der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) und der Deutschen Bahn AG. Die Forderung der Gewerkschaft beträgt sieben Prozent mehr Lohn, wobei 4,5 Prozent in jedem Fall für mehr Geld in der Tasche sorgen wollen, weitere 2,5 Prozent sollen je nach eigener Wahl sechs Tage mehr Urlaub im Jahr oder eine Stunde Arbeitszeitverkürzung mit sich bringen. EVG-Verhandlungsführerin Regina Rusch-Ziemba: „Unsere Kolleginnen und Kollegen werden selbst entscheiden können, ob sie mehr Geld, weniger Arbeit oder mehr Urlaub wollen. Eine solche Wahlmöglichkeit hat es so noch nie gegeben. Damit schreiben wir Tarifgeschichte.“

Mit ihrer Forderung setze die EVG das Ergebnis der vorgeschalteten Mitgliederbefragung in einer um. „Die Befragung hat kein eindeutiges Meinungsbild für eine allgemeine Forderung nach mehr Urlaub, mehr Geld oder einer Arbeitszeitverkürzung ergeben. Die Interessen und Bedürfnisse unserer Mitglieder sind ganz unterschiedlich. Unser erklärtes Ziel war es deshalb, eine überzeugende und das Votum der Mitglieder aufgreifende Lösung zu finden. Dazu mussten wir weg von den traditionellen Herangehensweisen“, sagte Regina Rusch-Ziemba. Die geforderte Lohnerhöhung und die Wahlmöglichkeit werde es für alle Mitglieder geben, für die die EVG in der aktuellen Tarifrunde mit der DB AG verhandelt.

„Da gibt es keine Ausnahmen, für uns steht die Gemeinschaft der Eisenbahnerinnen und Eisenbahner nach wie vor im Vordergrund“, stellte Regina Rusch-Ziemba fest. Im Rahmen der anstehenden Tarifrunde mit der DB AG würde zudem über Weiterbildung und Altersvorsorge verhandelt. „Diese Themen sind unseren Mitgliedern ebenfalls wichtig, auch das hat die Mitgliederbefragung ergeben“, so die EVG-Verhandlungsführerin. Bei der DB AG wird man die Forderungen bis zum nächsten Termin am 9. November prüfen und verweist darauf, dass man mit dem Konzept Zukunft Bahn bereits die Beschäftigungsbedingungen verbessert habe.

DB-Personalvorstand Ulrich Weber. „Kunden- und Mitarbeiterinteressen in Einklang mit der wirtschaftlichen Lage zu bringen, ist unsere Verantwortung am Verhandlungstisch.“ Auf der Agenda mit der EVG steht auch, den 2013 mit der EVG geschlossenen Demografie-Tarifvertrag weiterzuentwickeln. Darin ist geregelt, wie Arbeitszeiten und Weiterbildung stärker an den Berufs- und Lebensphasen des Einzelnen ausgerichtet werden. Hier ist u.a. das Instrument des Langzeitkontos festgeschrieben, auf dem DB-Mitarbeiter Zeit für Sabbaticals oder einen früheren Ausstieg sparen können. Außerdem ist in dem bis Ende 2016 laufenden Tarifvertrag der unbefristete Schutz vor Kündigungen vereinbart. Jeder Mitarbeiter im DB-Konzern genießt den dauerhaften und unbefristeten Ausschluss betriebsbedingter Entlassungen. Außerdem hat jeder einen Anspruch auf lebenslange persönliche Besitzstandswahrung durch den Arbeitgeber.

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