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DB Netz: Bauoffensive läuft

02.06.16 (Allgemein) Autor:Stefan Hennigfeld

Im Rahmen der zuletzt deutlich erhöhten Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung (LuFV) zwischen dem Bund und dem Bundesunternehmen DB Netz wird in den kommenden Jahren auch deutlich mehr gebaut als bislang. Bis 2019 werden 35 Milliarden Euro in die Infrastruktur investiert: Gleise, Bahnhöfe, Energieanlagen, Brücken und Tunnel. Allein dieses Jahr fließen fast sieben Milliarden Euro in die Infrastruktur der DB Netz AG.

Das ist die größte Modernisierung seit der Einführung der Eisenbahn in Deutschland 1835. Es ist Teil des Konzernkonzeptes „Zukunft Bahn“, das den Fokus der unternehmerischen Betätigungen wieder verstärkt auf den inländischen Eisenbahnmarkt legen soll. Neben den Bundesgeldern gibt es in zahlreichen konkreten Programmen vor Ort auch noch Landesgelder. Denn gerade bei Bahnhofsprogrammen wissen die Länder: Mit der Eigeninvestitionssumme x schafft man es, wesentlich höhere Gesamtinvestitionen in Höhe y auszulösen.

Es tut sich also was. Dadurch wiederum ist der Bedarf an Ingenieuren gewaltig. Deshalb stellt die DB allein 2016 rund 600 weitere Ingenieure ein. Insgesamt arbeiten etwa 10.000 Ingenieure bei der DB. Sie ist damit eines der größten Ingenieurbüros Deutschlands. „Wir suchen zurzeit mehr als 600 Ingenieure“, so DB-Personalvorstand Ulrich Weber: „Sie sollen mithelfen, unsere Infrastruktur zu modernisieren. Wo sonst gibt es ein so großes Schienennetz und so faszinierende Bauwerke wie Brücken, Bahnhöfe oder Tunnel?“

Für die berufliche Weiterentwicklung ihrer Ingenieure hat die DB 2013 ein konzerneigenes Technikinstitut innerhalb von DB Training gegründet: das DB Institute of Technology (DB IoT). Es bietet Weiterbildungsangebote im Systemverbund Bahn sowie fachspezifische Qualifizierungen, aber auch Module zur Definition technischer Anforderungen oder zu erfolgreichen Kommunikationsstrategien für Bahningenieure. Brücken und Tunnel zählen zu den langlebigsten Bauwerken der Bahn.

Viele von ihnen sind inzwischen in die Jahre gekommen, sind teils über 100 Jahre alt. Daher setzt die Bahn auch hier mit ihrer Modernisierungsoffensive an. Bis 2019 sollen insgesamt 875 Brücken fit gemacht werden. Bundesweit kümmern sich tausende Ingenieure mit ihrem Know-how darum, dass dieses anspruchsvolle Ziel erreicht wird. Unterstützt werden sie durch innovative Verfahren und Geräte.

Für die Erneuerungskur von Schienen, Weichen, Schwellen und Schotter hält die Bahn einen der modernsten Maschinenparks Europas mit über 100 Großmaschinen vor: Neben Tunnelinstandhaltungsfahrzeugen sind im über 60.000 Kilometer langen Schienennetz diverse Schnellschotterplanier-, Stopf- oder Schotterbettreinigungsmaschinen im Einsatz. Die mehr als 450 Tonnen schweren und über 114 Meter langen „Büffel“-Schnellumbauzüge sind die Giganten im DB-Maschinenpark. Sie erledigen alle Arbeitsschritte – vom fachmännischen Ausbau alter Schienen und Schwellen bis hin zu deren Neueinbau in einem Rutsch.

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