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VCD fordert Elektrifizierung der Hohenlohebahn

27.01.12 (Baden-Württemberg) Autor:Sven Steinke

In einer Mitteilung fordert der Regionalverband Hall-Heilbronn-Hohenlohe des Verkehrsclub Deutschland (VCD) die 32 Kilometer lange Elektrifizierungslücke zwischen Öhringen-Cappel und Schwäbisch Hall-Hessental zu schließen. Dadurch sollen die Stadtbahnen durchgehend aus der Heilbronner Innenstadt bis nach Schwäbisch Hall fahren können. Eine kürzlich durchgeführte Machbarkeitsstudie hält der Verband für fragwürdig, weil alleine der Stadtbahnbetrieb isoliert untersucht wurde.

Die Machbarkeitsstudie die im Auftrag des Hohenlohekreis und des Landkreis Schwäbisch Hall durchgeführt wurde prognostiziert für die Elektrifizierung des verbleibenden Abschnittes keinen volkswirtschaftlichen Nutzen, womit dieses Projekt auch nicht förderfähig ist. Stattdessen sprach sich der Gutachter dafür aus, ein stündliches schnelles Nahverkehrsangebot mit modernen und spurstarken Dieseltriebwagen zwischen Heilbronn und Schwäbisch Hall-Hessental bzw. Crailsheim aufzubauen.

Nach dem schlechten Abschneiden des Vorhabens wirbt Verband nun dafür nicht nur den Stadtbahnverkehr isoliert zu betrachten, sondern ein schnelles Nahverkehrsangebot zwischen Nürnberg und Karlsruhe über Heilbronn und Crailsheim einzuführen. Außerdem sieht der VCD Potenzial im Güterverkehr. Für solche überregionalen Interessen seien nicht die Landkreise verantwortlich, sondern der Infrastrukturbetreiber, der mit dieser Strecke nach Meinung des VCDs zusätzliche Einnahmen erwirtschaften könne.

Auch vorerst gescheitert ist der Wiederaufbau der Kochertalbahn zwischen Waldenburg und Künzelsau. Hier ist faktisch ein Neubau mit teilweise neuer Trassenführung, sowie der Betrieb mit Fahrzeugen nach BOStrab erforderlich, sodass einmalige Investitionskosten in Höhe von 71 Millionen Euro und jährliche Betriebskosten von 2,4 Millionen Euro erforderlich wären.

Erst im Dezember 2005 wurde zwischen Öhringen-Cappel und Heilbronn der Stadtbahnbetrieb nach Karlsruher Vorbild eröffnet. Die Zweisystemfahrzeuge der Albtal-Verkhers-Gesselschaft (AVG) fahren dabei im 20-Minutentakt von der Heilbronner Innenstadt nach Öhringen-Cappel, mit Verdichtungen ab Weinsberg. Im Jahr 2002 vor Beginn der Bauarbeiten nutzen nur 585 Fahrgäste das Angebot der Hohenlohebahn. Im Jahr 2008 waren es in den Stadtbahnen 13.400 Fahrgäste und in dem RE bzw. der RB der Deutschen Bahn 700 Fahrgäste.

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