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Studie belegt Effizienz eines laufleistungs- und lärmabhängigen Bonusmodells

21.05.11 (Allgemein) Autor:Test Kunde

Aus einer aktuellen Studie, die der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VGV) un die Vereinigung der Privatwagen-Interessenten (VPI) in Zusammenarbeit mit anderen Verbänden der Branche in Auftrag gegeben hat, geht hervor, dass wirtschaftliche Anreize zur Umrüstung der Güterwagen mit lärmmindernden Bremssystemen hohe Verwaltungs- und Systemkosten verursachen können.

Die Studie zeige, dass bei einigen Anreizmodellen die Verwaltungskosten und der Systemaufbau deutlich teurer Wäre, als die eigentliche Umrüstung der Güterwagen mit Flüsterbremsen. So würden für einge der Untesuchten Modelle über einen Zeitraum von acht Jahren je nach Ausgestaltung zwischen 500 Millionen und einer Milliarde Euro an sogenannten Transaktionskosten anfallen.

Das laufleistungs- und lärmabhängige Bonusmodell würde dagegen ein Summe von 81 Millionen für Verwaltung und Aufbau des Systems kosten. Bei diesem Modell sollen die Wagenhalter innerhalb von acht Jahren ihre Güterwagen mit sogenannten Flüsterbremsen umrüsten. Als Anreiz bekommen sie Bonuszahlungen für jeden mit einem umgerüsteten Wagen zurückgelegten Kilometer. Der Bonus wird allerdings maximal bis zur Höhe der tatsächlich angefallenen Kosten für Umrüstung und Betrieb gezahlt.

„Das laufleistungs- und lärmabhängige Bonusmodell ist unter allen diskutierten Möglichkeiten die sinnvollste. Denn die Kosten für Verwaltung und Aufbau eines solchen Systems sind im Vergleich zu anderen Modellen verhältnismäßig gering und man kann von einer schnellen und weitgehend unproblematischen Einführung ausgehen“, erläutert Steffen Kerth vom VDV die Vorteile.

Auch Jürgen Tuscher, Geschäftsführer der VPI sieht Vorteile. „Wir empfehlen der Bundesregierung dringend, die eindeutigen Ergebnisse dieser Studie bei der Gestaltung ihrer lärmabhängigen Trassenpreissysteme zu berücksichtigen. Denn ein anderes System durchzusetzen, das durch unsinnige Organisation und unnötigen Aufwand Mehrkosten von vielen Hundert Millionen Euro erzeugt, die zudem noch nicht mal dem eigentlich Zweck einer nachhaltigen Lärmminderung dienen, ist wenig zielführend.“

Die wichtigste Aufgabe bestehe darin, dass die Gelder möglichst direkt für die Umrüstung der Wagen zur Verfügung stehe und nicht in den Aufbau teurer Verwaltungs- und Abrechnungssysteme, so Tuscher. Die Studie weise die geringsten Verwaltungskosten für das Modell der Direktförderung der Umrüstung durch den Staat aus. Betreiber und Wagenhalter haben eine solche Förderung empfohlen. Der Bund hat dies bisher aus europarechtlichen Gründen abgelehnt.

Die vorliegende Studie mit dem Titel „Studie zur Ermittlung von Transaktionskosten verschiedener Anreizmodelle für die Umrüstung der Güterwagen-Bestandsflotte auf Verbundstoff-Bremssohlen“ wurde von einem Auftraggeberkonsortium bei der KCW GmbH, einem unabhängigen Berliner Beratungsunternehmen in Auftrag gegeben. Im Konsortium saßen neben dem VDV und dem VPI auch die Unternehmen DB Netz AG, DB Schenker Rail GmbH und die Ahaus-Alstätter Eisenbahn Cargo AG (AAE) sowie die internationalen Bahnverbände European Rail Freight Association (ERFA) und International Union of Railways (UIC)
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