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Probleme beim Umbau der S-Bahnstrecke in Essen-Kupferdreh

19.05.11 (Allgemein) Autor:Max Yang

Die Bauarbeiten für das Aufständern der S-Bahnstrecke für die S9 in Kupferdreh wird deutlich teurer als erwartet. Von ca. sechs Millionen Euro ist zusätzlich durch die Arbeitsgemeinschaft der Bauunternehmen (ARGE) die Rede. Bereits im Januar musste der Stadtrat Essen 560.000 Euro zuschießen, damit der Bau, das ein Gemeinschaftsprojekt von Deutscher Bahn und Stadt Essen ist, überhaupt weitergehen konnte.

Wer die Mehrkosten in noch unbekannter Höhe wird zahlen müssen, ist noch ungeklärt. Von der Verwaltung beauftragte externe Gutachter sehen die Stadt Essen jedenfalls hierfür nicht in der Pflicht.

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Für die neuerliche Zeitverzögerung und damit einhergehende massive höhere Kosten seien erhebliche Fehler bei der statischen Berechnung des Brückenbauwerks verantwortlich. Nicht klären können die Gutachter die Gründe für das Unterlassen der Untersuchung des Baugrundes seitens DB Projektbau trotz dringender gegenteiliger Empfehlung eines Bodengutachters.

Erst während der Bauarbeiten wurde die Brücke neu geplant, was vermeidbar gewesen wäre. Zur Sicherung der Standsicherheit wurden statt 111 Bohrpfähle wurden 191 gesetzt.

Von der Deutschen Bahn gibt es bis heute keine Stellungnahme. Beim Fortschritt der Bauarbeiten gab es weitere Probleme. So wurden Blindgänger und Altlasten gefunden, Wasser drang in die Fundamente ein und es existierte noch keine Einigung mit sämtlichen Grundstückseigentümern. Nach Bahnangaben sei dies jedoch mittlerweile alles behoben und geklärt, eine Fertigstellung sei bis zum Sommer nächsten Jahres terminiert – vorausgesetzt, es gibt keine weiteren Verzögerungen während der Bauarbeiten.

Probleme könnten allerdings mittlerweile von der Bezirksregierung Düsseldorf kommen. Wegen der unerwarteten Kostensteigerungen wird die öffentliche Förderung des Projekts, das ursprünglich auf insgesamt 19 Mio. Euro veranschlagt wurde, möglicherweise in Frage gestellt. Sollte es dabei bleiben, wird seitens der Stadt möglicherweise eine Schadensersatzklage gegen die Bahn eingereicht.

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