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Planungsvereinbarung zur Elektrifizierung der Hochrheinbahn wurde unterzeichnet

06.05.11 (Allgemein) Autor:Sven Steinke

Die Dieseltriebzüge könnten auf der Hochrheinbahn schon bald Vergangenheit seinGestern unterzeichneten die Verkehrsministerin des Landes Baden-Württemberg, Tanja Gönner (CDU) und der Baudirektor des Kantons Schaffhausen, Regierungspräsident Reto Dubach eine Planungs- und Finanzierungsvereinbarung zur Elektrifizierung der Hochreheinbahn von Basel über Schaffhausen nach Singen. Damit wurde ein erster Schritt zur Umsetzung dieses wichtigen grenzüberschreitenden Verkehrsprojekts vollzogen.

Als nächstes werden die ingenieurmäßigen Planungen bezüglich des Vorhabens aufgenommen. Das Land Baden-Württemberg und das Kanton Schaffhausen erhoffen sich durch das Vorhaben große Vorteile. So sollen in Zukunft mehr Züge auf der Strecke durchgebunden und mit einheitlichem Fahrzeugmaterial verkehren.

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Die Aufgabenträger erhoffen sich durch einheitliches Fahrzeugmaterial bei allen Zuggattungen auf der Strecke eine Reduzierung der Kosten im Zuge der Neuvergabe der Verkehrsleistungen. So möchte man mit den ersparten Geldern zusätzliche Verkehrsleistungen bestellen und das Nahverkehrsangebot attraktiver gestalten.

Ein externer Gutachter hat bereits einen Fahrplan für die elektrifizierte Hochrheinbahn entwickelt, dieser bietet optimale Anschlüsse an den Fernverkehr in Basel Badischer Bahnhof und Singen. Außerdem ist er stufenweise umsetzbar, so wurde eine Weiterführung der Verkehre weiter nach Friedrichshafen bei Elektrifizierung der Bodenseegürtelbahn berücksichtigt.

Die Verantwortlichen führen an, dass das dichte Fahrplanangebot auf der Hochrheinstrecke eine Elektrifizierung rechtfertigt und aus ökonomischen, sowie ökologischen Gesichtspunkten sinnvoll ist. Damit würde die Lücke im elektrischen Bahnnetz zwischen Basel Badischer Bahnhof und Schaffhausen geschlossen. Der Kanton Schaffhausen sieht in der Elektrifizierung die Voraussetzung zur Stärkung der Direktverbindung zwischen den Städten Basel und Schaffhausen.

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Die Gebietskörperschaften entlang des Hochrheins und die Deutsche Bahn haben ein Finanzierungskonzept entwickelt, dass auch von der Hochrheinkommission und dem Kanton Basel-Stadt unterstützt wird. Die Kosten für die ersten beiden Planungsstufen, die die Grundlagenermittlung und die Vorplanung umfassen, belaufen sich auf 3,25 Millionen Euro und werden zusammen von Deutscher und Schweizer Seite getragen.

Die Inbetriebnahme der elektrifizierten Strecke wird bis Ende 2016 angestrebt. Zuvor müssen sich die Beteiligten und die Deutsche Bahn als Infrastrukturbetreiber auf ein Finanzierungskonzept für die weiteren Planungsschritte und den Bau einigen. Die Kosten für das Projekt werden auf 110 Millionen Euro geschätzt.

Für den Schweizer Abschnitt zwischen Schaffhausen und Erzingen wurde das Bewilligungsverfahren bereits gestartet. Das Schaffhauser Kartonparlament berät derzeit über eine Kreditvorlage für den Bauabschnitt mit geschätzten Kosten in Höhe von 27,3 Millionen Euro. Im Herbst soll in einer Volksabstimmung über das Projekt entschieden werden.

Bild: Sven Stei?nke

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