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GDL kündigt „massive Streiks“ an – heute (12. April) jedoch nicht

12.04.11 (Allgemein) Autor:Jürgen Eikelberg

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) kündigt noch für diese Woche „massive Streiks“ im privaten Schienenpersonennahverkehr (SPNV) an. Sie wird ihre Mitglieder in den Verkehrskonzernen Abellio, Benex, der Hessischen Landesbahn, Netinera (vormals Arriva Deutschland) und Veolia zu Ausständen aufrufen. Mit Keolis laufen Verhandlungen.

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Und darüber ist GDL-Chef Claus Weselsky besonders erfreut: „Es ist das erste SPNV-Unternehmen, das aus der penetranten Verweigerungshaltung dieser Unternehmen ausgestiegen ist. Das ist ein wichtiger Schritt, den Wettbewerb über die Lohnkosten der Lokomotivführer zu beenden.“

Die sechs Privatbahnkonzerne hatten ihr gemeinsames Verhandlungsmandat beendet, nachdem sie mit der wesentlich größeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) einen Branchentarifvertrag für den SPNV abgeschlossen haben. Dieser kam erst im Rahmen eines Schlichtungsverfahrens zustande, zu dem die GDL ebenfalls eingeladen wurde, sie lehnte einen Eintritt jedoch ab.

Nun muss die GDL mit jedem Unternehmen einzeln verhandeln. Die WestfalenBahn und die Metronom-Eisenbahngesellschaft haben sie ebenfalls zu Tarifverhandlungen eingeladen. Das lehnte die Gewerkschaft jedoch ab. Sie fordert einen bundesweit gültigen Rahmentarifvertrag für Lokomotivführer aller Eisenbahnverkehrsunternehmen.

In diesem Rahmentarifvertrag soll ein Mindestlohnniveau von 105% des derzeitigen DB-Tarifes festgeschrieben werden, dazu kommen verbindliche Regelungen zur Personalübernahme bei Betreiberwechseln und Vereinbarungen zur innerbetrieblichen Weiterbeschäftigung im Falle von Fahrdienstuntauglichkeit. Darüber hinaus möchte die GDL den Beruf des Lokomotivführers für Hauptschulabsolventen unzugänglich machen.

Da man den Fahrgästen allerdings zugesagt hat, Streiks mit einem Vorlauf von mindestens zwölf Stunden anzukündigen, sind neuerliche Arbeitsniederlegungen frühestens am morgigen Mittwoch (13. April) zu erwarten.

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