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VCD bietet Ausstiegsszenario für Stuttgart 21

29.07.10 (Allgemein) Autor:Jürgen Eikelberg

Noch gibt es den leistungsfähigen SackbahnhofDer Verkehrsclub Deutschland hat die finanziellen Rahmenbedingungen eines Ausstiegs aus dem umstrittenen Großprojekt Stuttgart 21 ausgerechnet. Baden-Württembergs VCD-Chef Matthias Lieb: „Die Deutsche Bahn (DB) hat mit den im Rahmen von Stuttgart 21 abgeschlossenen Verträgen bereits Gewinne in Millionenhöhe erzielt und kann mit diesen Mitteln das Projekt kostenneutral abwickeln.“

Das Stuttgart 21 Projektbüro gibt an, dass im Falle eines Ausstiegs etwa 1,4 Milliarden Euro anfielen. Größter Posten sei die Rückabwicklung des Grundstücksverkaufs von der DB an die Stadt Stuttgart. Dazu Matthias Lieb: „Die DB hat 2001 von der Stadt Stuttgart 460 Millionen Euro für den Verkauf der Grundstücke hinter dem Bahnhof erhalten. Mit diesem Kapital hat die DB gearbeitet und laut ihren Geschäftsberichten Renditen zwischen 2 und 18,8 Prozent erzielt. Der Wert dieses Kapitals wird bis Ende 2010 auf 1.172 Millionen Euro angestiegen sein.“

Die Stornierungskosten für die bereits vergebenen Bauaufträge würden laut VCD etwa 24 bis 40 Millionen Euro kosten. Auch hier soll die DB sich als Hauptprofiteur beteiligen. Lieb: „Der zwischen dem Land Baden-Württemberg und der DB geschlossene große Verkehrsvertrag hat der der DB in den letzten Jahren Monopolgewinne von 450 Millionen Euro beschert. Diese Gewinne reichen locker um die vergebenen Aufträge zu stornieren .“

Alternativ könnte auch ein Teil der bereits vergebenen Bauaufträge für das Alternativkonzept Kopfbahnhof 21 aufgewendet werden. Dies wurde gemeinsam von VCD und BUND vorgelegt. Bislang hat man zwar sehr viel Geld für eine Imagekampagne ausgegeben, eine inhaltliche Auseinandersetzung mit diesem Alternativkonzept gibt es jedoch nicht.

PDF-Präsentation zum möglichen Ausstieg aus Stuttgart 21

Bild: Deutsche Bahn AG

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