Dresden: Bahn sagt schnellere Verbindung nach Berlin zu
29.07.10 (Allgemein) Autor:Test Kunde
Auf dem Bahngipfel am 28. Juli 2010 in Dresden wurden wichtige Fragen bezüglich der Eisenbahn-Infrastruktur und der Angebotsentwicklung zwischen dem Freistaat Sachsen und der Deutschen Bahn geklärt. So will die Bahn zwischen 2010 und 2014 2,3 Milliarden Euro in die sächsischen Gleise investieren. Zusammen mit den 1,8 Milliarden Euro aus den Jahren 2005 bis 2009 soll somit in Sachsen eine moderne Eisenbahn-Infrastruktur geschaffen werden, was laut Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) „das Aushängeschild unseres attraktiven Wirtschaftsstandortes“ darstellen soll.
Die DB präsentierte im Rahmen des Treffens auch erstmals den Ausbauplan für die Bahnstrecke zwischen der Bundes- und der Landeshauptstadt, der eine neue Priorisierung im Gegensatz zu bisherigen Plänen vorsieht. So soll von 2012 bis 2014 die Sicherungstechnik erneuert werden, um dadurch eine Senkung der Reisezeit zu erreichen, was ursprünglich erst in einer späteren Baustufe vorgesehen war.
Durch den Ausbau auf stellenweise 200 km/h soll sich die Reisezeit um mindestens 30 Minuten, also auf etwa anderthalb Stunden, verkürzen. Während der Streckenertüchtigung seien aber Totalsperrungen unumgänglich, ließ die DB verlauten.
Für die Transeuropäische Verkehrsachse 22 von den Seehäfen über Berlin, Dresden, Prag und Wien nach Südeuropa müssen vom Bund noch die Voraussetzungen geklärt werden. Sachsen erhofft sich eine schnelle Klärung, denn „ansonsten wird nicht nur sprichwörtlich der Zug an Ostdeutschland mit großem Abstand vorbeifahren“ (Tilich).
Schließlich würde eine solch wichtige Strecke das Wachstum der Region sehr stark beeinflussen. Den Beteiligten sei klar, dass eine Neubaustrecke Dresden-Prag höchstens langfristig zu erwarten sei, wofür man sich aber engagiert einsetze.
Die Bahn sagte weiterhin zu, dass nach der Wiederinbetriebnahme der Neigetechnik das Unternehmen wieder zum normalen Fernverkehrsfahrplan zurückkehren wolle und somit Sachsen keine Abkapselung von den Fernzüge befürchten müsse. Der sächsische Verkehrsminister will weiterhin versuchen, Südwestsachsen ans Fernverkehrsnetz anzubinden.
Für die Elektrifizierung der Bahnstrecke Reichenbach – Hof haben DB und Freistaat Sachsen eine nötige Vereinbarung unterzeichnet, gemäß der die Sachsen 8,9 Millionen von insgesamt benötigten 120 Millionen Euro für diese Maßnahme bezahlen. Nun appeliere man an Bund und Bayern, die notwendigen Maßnahmen durchzuführen, damit nicht in Hof das Ende der Elektrifizierung wäre.
Außerdem einigte man sich auf eine bessere Zusammenarbeit bei der Weiterentwicklung nicht mehr benötigter Bahnflächen, besonders in dem Hinblick, diese sinnvoll benutzen zu können.
Bilder: Deutsche Bahn AG