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Keine neuen Erkenntnisse beim Bahngipfel im Bundestag

23.07.10 (Allgemein) Autor:Jürgen Eikelberg

Wie es weiter gehen soll weiß wohl niemand so genauGestern (22. Juli) fand im Verkehrsausschuss des Deutschen Bundestages ein Gespräch mit Bahnchef Rüdiger Grube, dem Präsidenten des Eisenbahnbundesamtes Gerald Hörster und Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) statt. Die Verkehrspolitiker zeigten sich insgesamt enttäuscht über zu wenig neue Erkenntnisse.

Der Verkehrsminister forderte das Eisenbahnbundesamt auf, bei zukünftigen Zulassungen auch auf funktionierende Lüftungs- Klimatisierungs- und Heizungsanlagen zu achten. Bislang war die Bonner Behörde der Auffassung, dass es sich hierbei lediglich um Komforteinrichtungen handele, die nicht sicherheitsrelevant seien. Mittlerweile ist man bei Zügen ohne zu öffnende Fenster wohl anderer Ansicht.

SPD-Mann Uwe Beckmeyer ist verwundert, dass erst durch besondere Anordnungen und zusätzliche Aufwendungen dafür gesorgt werden kann, die Klimaanlagen ans Laufen zu kriegen. Er hält es für inakzeptabel, dass die Bahn nicht schon im Vorfeld der Hitzewelle Vorkehrungen getroffen hat.

Der Ausschussvorsitzende Winfried Hermann von den Grünen machte erneut den geplanten Börsengang für die Probleme verantwortlich. Das sähe man insbesondere auch an der fehlenden Fahrzeugreserve.

Die Grünen waren zwischen 1998 und 2005 an der Regierung beteiligt, als das Konzept „Mehr Verkehr auf die Schiene“ aufgegeben und durch „Bahn an die Börse“ ersetzt wurde. Seit die Grünen 2005 in die Opposition wechselten sind sie gegen den Börsengang.

Patrick Döring von der FDP verlangt „vollständige Transparenz bei der Frage, wie sich die Wartungsaufwendungen im Unternehmen entwickeln.“ Er ist selbst auch Aufsichtsratsmitglied der Bahn. Sabine Leidig von den Linken sagte, der Erkenntnisgewinn des heutigen Tages tendiere gegen Null.

Bild: Deutsche Bahn AG

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