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VRN stellt Maßnahmenpaket vor

06.05.19 (Baden-Württemberg, Verkehrspolitik) Autor:Stefan Hennigfeld

Im „Sofortprogramm Saubere Luft 2017 bis 2020“ hat das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) die Förderung von Maßnahmen für eine bessere Luft in den Städten aufgelegt. Das Sofortprogramm umfasst mittlerweile mehr als 1,5 Milliarden Euro. Der Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) hat in diesem Zusammenhang Maßnahmen im Masterplan GreenCity formuliert und beim BMVI eingereicht.

Von den 17 Anträgen mit einem Gesamtvolumen von rund 9,6 Millionen Euro sind bisher 14 Anliegen positiv beschieden, ein Antrag ist in der Detailprüfung, ein Antrag wurde abgelehnt und einen Antrag hat der VRN selbst zurückgezogen. Bei einer Förderung von grundsätzlich fünfzig Prozent der Gesamtsumme einer Maßnahme kommt somit eine Fördersumme für die bewilligten Anträge in Höhe von derzeit rund 3,4 Millionen Euro zusammen, die der VRN für die Digitalisierung der Verkehre in den nächsten zwei Jahren einsetzen möchte.

Damit sind bereits mehr als zwei Drittel einer möglichen Fördersumme von rund 4,8 Millionen Euro erreicht. „Unser Ziel ist es, die Luft- und Lebensqualität in den Städten der Metropolregion Rhein-Neckar dauerhaft zu verbessern und eine nachhaltige und emissionsfreie Mobilität in der Zukunft zu sichern. Ein weiterer Nutzen des Programms ist, dass Dieselfahrverbote in der Region durch die Reduzierung von Luftschadstoffen wie beispielsweise Stickoxide vermieden werden können“, sagte Christian Specht (CDU), Erster Bürgermeister von Mannheim und Vorsitzender des Zweckverbandes Verkehrsverbund Rhein-Neckar (ZRN).

Volkhard Malik, VRN-Geschäftsführer ergänzt: „Um Veränderungsprozesse anzustoßen, benötigen wir den digitalen Wandel. Nur so können wir die Ziele einer zukunftsfähigen Digitalisierung im ÖPNV erreichen. Dazu gehört nicht nur die Elektrifizierung des Verkehrs, sondern auch die Intelligente Vernetzung des ÖPNV sowie zum Beispiel auch die Förderung des Radverkehrs und die Weiterentwicklung der logistischen Infrastruktur für eine umfassende Versorgung der Bevölkerung.“

Mit den bereits bewilligten Förderanträgen soll u.a. die intermodale Verknüpfung gestärkt werden. Das heißt B+R-Plätze sollen erweitert und P&R-Plätze mit einer Sensorik über die Auslastung versehen werden. Weitere Schwerpunkte sind die Digitalisierung der Fahrradmobilität, der Ausbau der elektronischen Mobilitätsplattform, der Aufbau eines Open Data / Open Service Portals sowie die Konzeption und der Aufbau einer verbundweiten Mobilitätslandschaft.

Mit der Wandlung des VRN hin zu einem Mobilitätsverbund, also der Ausweitung der Angebote über alle Mobilitätsformen und der damit einhergehenden digitalen Transformation werden zukünftig große, schnell veränderliche und komplexe Datenmengen zugänglich. Dieser Datenschatz ermöglicht es dem VRN durch Big-Data basierte Verarbeitungstechnologien die Kunden und deren Bedürfnisse sowie individualisierte Angebote besser kennenzulernen, welche die vermehrte Nutzung des ÖPNV zu Lasten des Individualverkehres attraktiver machen.

Für die Sammlung und Verarbeitung der Daten werden diese datenschutzkonform in der Big-Data-Umgebung erfasst. Intelligente Mobilität ermöglicht auch eine Vielzahl von innovativen Auskunftsmöglichkeiten, die den Zugang zu den Angeboten weiter vereinfacht. Mit dem Aufbau eines Open Data Portals soll dafür Dritten über bundesweit standardisierte Schnittstellen der Zugang zu Daten wie z.B. Fahrplanauskünften, Umsteigeoptionen, Echtzeitdaten zu Positionen und Verspätungen, Ausfällen oder Routenänderungen von Fahrzeugen ermöglicht werden.

Um auch für zukünftige Anforderungen gerüstet zu sein, wird eine möglichst flexible, leistungsfähige und nachhaltige IT-Umgebung konzipiert sowie rechtliche Aspekte wie Anforderungen aus der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO), Eigentums- und Urheberrechte an Daten, IT-Sicherheit und Haftungsrechtliche Aspekte geklärt. Die VRN-App hilft bereits vielen Kunden bei der Auswahl ihrer Verkehrsmittel und führt sie sicher durch das Verbundgebiet. Mit einer Erweiterung soll die App zukünftige Mobilitätsformen unterstützen und somit intermodalen Verkehr fördern.

Neben den konventionellen ÖPNV-Angeboten werden die Mobilitätsformen des Umweltverbundes, wie z.B. Car- und Bikesharing oder Carpoolingangebote in der Erstellung des Reiseplans berücksichtigt. Bei den intelligenten Vorschlägen zur Auswahl der Verkehrsmittel wird dabei die umfangreiche Datengrundlage des VRN genutzt und soll den Zugang vereinfachen.

Siehe auch: Qualität statt Bevormundung

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