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DB stellt neues Stationspreissystem vor

18.09.10 (Allgemein) Autor:Jürgen Eikelberg

Jeder Halt kostet GeldDie Deutsche Bahn hat ihr neues Stationspreissystem vorgestellt, das zum 1. Januar 2011 eingeführt werden soll. Es war notwendig geworden, weil die Bundesnetzagentur das bisherige Stationspreissystem wegen Rechtswidrigkeit moniert hatte.

Nun ist es also da: Die Preisfindung erfolgt auf Ebene der 28 Aufgabenträger in Deutschland. Bislang erfolgte sich auf Ebene der einzelnen Bundesländer. Alle Stationen einer Kategorie eines Bundeslandes mussten sich im Falle eines Falles gegenseitig finanzieren. Das führte zu Ungerechtigkeiten, so dass z.B. die Einnahmen aus S-Bahnstationen der Kategorie 5 im Ruhrgebiet mit für die Instandhaltung von Flächenbahnhöfen der Kategorie in relativ schwach besiedelten Gebieten rangezogen werden mussten. So entsteht mehr Gerechtigkeit unter den Aufgabenträgern.

Es wird künftig sieben statt bislang sechs Kategorien geben, in die Preisbildung fließen die Anzahl der Bahnsteigkanten, die Bahnsteiglänge, tägliche Reisendenzahlen und Zughalte mit ein, ebenso wie die Frage nach der Anwesenheit von Servicepersonal.

André Zeug, Vorstandsvorsitzer der DB Station und Service GmbH: „Unser Ziel war es, ein marktfähiges Konzept zu entwickeln, was auf eine möglichst breite Akzeptanz bei den Kunden trifft. Dabei sollten die Vorteile des bestehenden Systems genutzt und die Kritikpunkte beseitigt werden. Bei diesem Entwicklungsprozess haben wir bereits im Vorfeld eng mit den Eisenbahnverkehrsunternehmen, den Bundesländern und den SPNV-Aufgabenträgern zusammen gearbeitet, um eine möglichst breite Akzeptanz zu gewinnen.“

Es ist davon auszugehen, dass es zu Umverteilungseffekten zwischen den Bundesländern kommen wird. Während für einige Länder Preissenkungen erwartet werden, muss andernorts mit Preiserhöhungen gerechnet werden. Hier müssen Bund und Länder eine Regel finden, ab 2014 steht allerdings ohnehin eine Neuordnung der Regionalisierungsgelder an.

Bild: Deutsche Bahn AG

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