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Destatis: Fahrgastzahlen wachsen

09.04.18 (Allgemein) Autor:Stefan Hennigfeld

Im abgelaufenen Jahr 2017 sind die Fahrgastzahlen bei öffentlichen Verkehrsmitteln erneut gestiegen. Und wie in den letzten Jahren üblich, hat das Statistische Bundesamt die bereits erfolgreichen VDV-Zahlen noch einmal nach oben korrigiert. Es gab rund 11,5 Milliarden Fahrgastfahrten, was einem Anstieg von 1,1 Prozent im Vergleich zu 2016 entspricht. Der VDV ging im Januar noch von 10,3 Milliarden Fahrgastfahrten aus.

Das hat traditionell zwei Gründe: Zum einen misst der VDV nur die Zahlen seiner Mitgliedsunternehmen. Wer also dem VDV nicht angehört, taucht in dessen Statistik nicht auf. Zudem sind die Zahlen für das vierte Quartal beim VDV stets hochgerechnet, weil im Januar noch keine endgültigen Zahlen vorliegen. Diese Hochrechnungen erfolgen aber stets sehr konservativ, so dass die Januarzahlen des Branchenverbandes stets noch Luft nach oben haben.

Durchschnittlich wurden im Jahr 2017 pro Tag 31,5 Millionen Fahrgäste im Linienverkehr befördert. Die stärkere Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel wurde auch durch die jeweils gestiegene Zahl der Einwohner, Erwerbstätigen, Schüler sowie Studierenden begünstigt. Die mit großen Abstand allermeisten Fahrten fanden im Regionalverkehr statt: 11,3 Milliarden Fahrgastfahrten im Vergleich zu 200 Millionen Fahrgastfahrten im Fernverkehr.

Dabei nutzten 5,3 Milliarden Fahrgäste Omnibusse (+ 0,1 Prozent); bei Straßen-, Stadt- und U-Bahnen waren es 4,0 Milliarden (+ 1,8 Prozent) sowie bei Eisenbahnen und S-Bahnen 2,7 Milliarden Fahrgäste (+ 2,4 Prozent). Die Zahl der Fahrgäste im Liniennahverkehr ist seit 2004 – dem ersten Jahr, für das vergleichbare Daten vorliegen – kontinuierlich angestiegen.

Im Jahr 2017 war das Fahrgastaufkommen um fast 1,4 Milliarden höher (+ 14,0 Prozent) als vor dreizehn Jahren. Besonders starke Zuwächse gab es in diesem Zeitraum im Eisenbahnnahverkehr (+ 37,7 Prozent) und bei Straßenbahnen (+ 20,3 Prozent). Beim Nahverkehr mit Omnibussen gab es dagegen nur einen leichten Anstieg von 1,3 Prozent. Die Zahl der Reisenden in den Fernzügen der Eisenbahn stieg 2017 um 2,3 Prozent auf 142 Millionen.

Der starke Fahrgastanstieg ist dabei auch auf Streckenerweiterungen sowie auf Sonderticketaktionen zurückzuführen. Der Linienfernverkehr mit Omnibussen hatte nach dem starken Wachstum der Vorjahre erstmals einen leichten Rückgang zu verzeichnen: 2017 wurden fast 23 Millionen Fahrgäste befördert, 0,8 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Fernbus scheint daher in eine konsolidierende Phase einzutreten: Mit Flixbus gibt es einen Platzhirschen, ähnlich wie DB Fernverkehr im SPFV, und die Angebotsausbauten finden nur noch langsam statt.

Gleichzeitig hat der neue Marktdruck aber dazu beigetragen, dass Angebotsverbesserungen auf der Schiene stattgefunden haben: Etwa die bessere Verfügbarkeit von Sparpreistickets, die kürzere Vorlaufzeit bei der Buchung und auch höheres Engagement für WLAN. Infolgedessen hat die Eisenbahn durch den höheren Marktdruck profitiert.

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