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U-Bahnverlängerung in Nürnberg

27.09.16 (Bayern) Autor:Stefan Hennigfeld

Seit Juni 2012 erweitert das U-Bahn-Bauamt der Stadt Nürnberg den Nordast der U-Bahn-Linie U3 (bisher Gustav-Adolf-Straße – Friedrich-Ebert-Platz) um weitere zwei Bahnhöfe, Klinikum Nord und Nordwestring sowie die dazugehörige Tunnelstrecke. Die Roh- und Ausbauarbeiten sind inzwischen nahezu abgeschlossen. Die Schienen liegen, die Stromschiene ist montiert, Linienleiter und Bahnsteigüberwachungssystem für den automatischen U-Bahn-Betrieb sind installiert.

Jetzt beginnt die heiße Phase der Inbetriebnahme für die VAG Nürnberg. Schließlich gilt es, die Strecke an die bereits bestehende Linie anzubinden – mit möglichst geringen Auswirkungen auf den bestehenden Fahrgastbetrieb. Auf der neuen Teilstrecke sollen ab Mai 2017 Fahrgäste die U-Bahnen nutzen können. Markus Pilhöfer vom VAG-Geschäftsbereich Fahrweg: „Bis zum Jahresende ist Siemens mit der Inbetriebsetzung der Strecke und einem Probebetrieb Herr der Strecke.

Zum Jahresende und im Januar 2017 finden Abnahmen der VAG statt. Ab Ende Januar läuft dann unter Federführung der VAG der Erprobungsbetrieb, um die Funktionalitäten der Strecke für die Technische Aufsichtsbehörde nachzuweisen.“ Etwas detaillierter betrachtet hat die VAG die Strecke bereits mit sogenannten Staubfahrten vom Baustaub befreit, Profilprüffahrten durchgeführt, um sicher zu gehen, dass der Abstand zwischen den Fahrzeugen und Bauwerkskomponenten an jeder Stelle passen.

Siemens hat als Lieferant der Automatisierungstechnik Pegelmessfahrten durchgeführt. Dabei wurde geprüft, ob die Sendepegel entlang der Strecke so eingestellt sind, dass die U-Bahnen tatsächlich an jedem Punkt der Strecke mit Informationen versorgt werden bzw. Informationen zurücksenden können. Bereits Anfang August hat die VAG Mitarbeiter, die auf den automatischen U-Bahn-Linien zum Einsatz kommen, auf die neue Strecke eingewiesen. Sie unterstützen nun Siemens bei den aktuell stattfindenden Testfahrten – sowohl als Fahrer als auch als Techniker.

Bei den Fahrten wird unter anderem überprüft, ob die Züge am richtigen Punkt am Bahnsteig zum Halt kommen, sowohl als Kurz- wie als Langzug. Um den U-Bahn-Betrieb auf der U3 während der Phase der Inbetriebnahme so wenig wie nötig einzuschränken und somit die Beeinträchtigungen für die Fahrgäste so gering wie unbedingt notwendig zu halten, hat die VAG ein neues Inbetriebsetzungskonzept erdacht. Noch ein paar Tage, nämlich bis 26. September fahren die Züge der U3 nur alle fünf Minuten.

Zwischen Kaulbachplatz und Friedrich-Ebert-Platz wird zudem ein Pendelzug eingesetzt, weil keine Wendemöglichkeit mehr über die Abstellanlage besteht. Ab 27. September fahren die Züge der U3 dann wieder nach Jahresfahrplan, also alle 100 Sekunden auf der Stammstrecke in der Hauptverkehrszeit. Denn: Ab diesem Zeitpunkt können die U-Bahnen bereits den neuen Bahnhof Klinikum zum Wenden nutzen, selbstverständlich noch ohne Fahrgäste.

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