DB AG tauscht 135.000 Betonschwellen
13.09.22 (Allgemein) Autor:Stefan Hennigfeld
Die Deutsche Bahn hat das umfangreiche Inspektionsprogramm von Betonschwellen im Schienennetz wie geplant Ende August abgeschlossen. Seit Juni haben Experten des Konzerns wegen des Verdachts auf einen Herstellerfehler bundesweit Schwellen eines bestimmten Bautyps geprüft. Die Arbeiten erfolgen vorsorglich, da im Zusammenhang mit dem Unfall bei Garmisch-Partenkirchen am 3. Juni auch Schwellen eines bestimmten Bautyps von den ermittelnden Behörden geprüft werden.
Nun steht fest: Rund 137.000 und somit fast zwei Drittel der untersuchten Schwellen müssen ausgetauscht werden. Überall dort, wo die Experten Auffälligkeiten entdeckt haben, hat die DB umgehend reagiert: Züge fahren langsamer über die betroffenen Schwellen. Vereinzelt mussten auch Streckenabschnitte gesperrt werden. Die DB arbeitet intensiv daran, alle Beeinträchtigungen für Fahrgäste und Güterverkehrskunden schnellstmöglich zu beseitigen.
Das Austauschprogramm läuft auf Hochtouren: Auf siebzig Streckenabschnitten hat man bereits Schwellen ausgetauscht und die Einschränkungen wieder aufgehoben. Auf 155 Abschnitten stehen die Arbeiten noch bevor, dafür sind bereits konkrete Bautermine eingeplant.
Berthold Huber, Infrastrukturvorstand der DB AG: „Unter einem möglichen Herstellerfehler sollen unsere Kunden nicht über Gebühr leiden. Wir tun alles, um die Einschränkungen im Netz und damit längere Fahrzeiten und Umleitungen für unsere Reisenden schnellstmöglich zu beseitigen. Den betroffenen Eisenbahnverkehrsunternehmen werden wir die tatsächlich entstandenen Mehrkosten unkompliziert ausgleichen.“
Bis Ende des Jahres sollen nahezu alle betroffenen Strecken wieder regulär befahrbar sein. Teilweise wird sich der Austausch der Schwellen allerdings bis in das kommende Jahr ziehen. Zudem zeichnet sich schon heute ab, dass durch die regulären Inspektionen in geringem Umfang noch weitere Einschränkungen hinzukommen könnten.
Mit einer Taskforce koordiniert die DB die aktuell knappen Bauressourcen so, dass sie möglichst effektiv eingesetzt werden können. Dabei haben besonders hoch ausgelastete Strecken zunächst Priorität, um die Einschränkungen im Personen- und Güterverkehr möglichst gering zu halten. Klar ist aber: Reisende und Güterverkehrskunden bekommen die Auswirkungen durch Umleitungen, längere Fahrzeiten oder auch Schienenersatzverkehre leider zu spüren. Die DB bedauert diese Einschränkungen sehr und bittet alle Betroffenen um Verständnis und Entschuldigung.
Die Deutsche Bahn hat seit Juli ein umfangreiches Inspektionsprogramm bei Betonschwellen im gesamten Schienennetz durchgeführt. Experten der DB haben innerhalb weniger Wochen bundesweit rund 200.000 Schwellen eines bestimmten Bautyps und Herstellers überprüft. Die Arbeiten erfolgen vorsorglich, da im Zusammenhang mit dem Unfall bei Garmisch-Partenkirchen am 3. Juni auch Schwellen eines bestimmten Bautyps von den Behörden geprüft werden.
Foto: Deutsche Bahn AG / Volker Emersleben