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Westfalentarif: Änderungen ab August

25.07.22 (NWL) Autor:Stefan Hennigfeld

Zum 1. August werden im Westfalentarif die Ticketpreise angepasst. Die Preise werden dabei um durchschnittlich circa 1,85 Prozent angehoben. Durch Änderungen im Ticketsortiment wird das Angebot für die Fahrgäste weiterentwickelt: Für Unternehmen und ihre Mitarbeiter gibt es ab August ein neues Jobticket. Des Weiteren wird der Geltungsbereich des Acht-Tage-Flextickets erweitert und die Schnupperabo-Aktion verlängert.

Dennoch gilt zumindest bis zum 31. August auch das Neun-Euro-Ticket. Der Beschluss wurde am Jahresanfang gefasst – noch vor dem Beginn des Krieges gegen die Ukraine und dessen Folgen, wie unter anderem den massiven Anstieg der Preise für Diesel und Strom. Aber auch in anderen Bereichen, wie z. B. beim Personal, belasten die Preissteigerungen die Verkehrsunternehmen.

„Trotz der massiv gestiegenen Kosten haben wir an der Anpassung von nur 1,85 Prozent festgehalten. So fällt die Anhebung der Preise für die Kunden unter diesen Umständen moderat aus“, sagt Matthias Hehl, Geschäftsführer der Westfalentarif GmbH. Hehl merkt jedoch an, dass die aktuelle Situation für die Verkehrsunternehmen schwierig ist. „Die Preisanpassung müsste eigentlich deutlich größer sein, damit die höheren Kosten von den Unternehmen finanziert werden können“, erläutert er.

Und Odilo Enkel, weiterer Geschäftsführer der Westfalentarif GmbH, ergänzt: „Es wird nicht einfach, das bestehende Nahverkehrsangebot ohne eine Preisanpassung auch im nächsten Jahr weiter so anbieten zu können.“ Das Neun-Euro-Ticket ist ab September Geschichte. Ein so günstiges Angebot war und ist dauerhaft nicht ohne die massive finanzielle Unterstützung seitens der Politik möglich“, machen Odilo Enkel und Matthias Hehl deutlich.

Preise für den neuen elektronischen Tarif „eezy“ bleiben stabil Die Preise für den neu eingeführten elektronischen Tarif eezy werden nicht erhöht. Per App checkt sich der Fahrgast vor der Fahrt ein und nach der Fahrt einfach wieder aus. Der Preis wird kilometerbasiert abgerechnet. Gerade für die Gelegenheitsfahrer bietet eezy nach dem Neun-Euro-Ticket einen einfachen und bequemen Zugang zur Nutzung von Bus und Bahn – ganz ohne Tarifwissen.

Das neue Jobticket bringt mehr Flexibilität für Berufspendler: Denn der Geltungsbereich lässt sich individuell zusammenstellen. Die Fahrgäste können auswählen, ob sie innerhalb einer Stadt, in mehreren Kreisen oder im gesamten Westfalentarif-Raum fahren möchten. Darüber hinaus ist eine Mitnahme von Personen oder Fahrrädern zu bestimmten Zeiten inklusive.

Die Kosten reichen von monatlich 27 Euro bis maximal 129 Euro. Mit einem Arbeitgeberzuschuss können Unternehmen und den jeweiligen Mitarbeitern nicht nur einen Mehrwert bieten, sie erhalten von den Verkehrsunternehmen einen zusätzlichen Rabatt: Arbeitgeber, die mindestens 16 Euro pro Ticket übernehmen, zahlen pro Ticket neun Euro weniger. Damit liegen die Kosten für das Jobticket für Mitarbeiter bei zwei bis maximal 104 Euro.

Foto: Sven Steinke

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