VAG Freiburg legt Jahresbilanz 2021 vor
28.07.22 (Baden-Württemberg) Autor:Stefan Hennigfeld
Die Freiburger Verkehrs AG schließt das zweite Corona-Jahr mit einem Fehlbetrag von 19 Millionen Euro ab und ist damit um 4,8 Millionen Euro besser als im Vorjahr. Hauptgrund für das gute Ergebnis sind insbesondere um 3,9 Millionen Euro höhere Umsatzerlöse gegenüber dem Jahr 2020. Aus dem ÖPNV-Rettungsschirm von Land und Bund erhielt der Freiburger Verkehrsbetrieb rund 12 Millionen Euro Ausgleichsleistungen, wovon 2,5 Millionen aus der Schlussabrechnung des Rettungsschirms 2020 stammen.
Gegenläufig waren auch schon im Jahr 2021 signifikante Preissteigerungen bei Gas und Strom. Diese Effekte haben sich mit dem russischen Krieg in der Ukraine in diesem Jahr nochmals deutlich verschärft. Diese Zahlen nannten die Vorstände der VAG, Oliver Benz und Stephan Bartosch bei der Präsentation der Bilanz für das Jahr 2021.
„Homeoffice und das Bemühen größere Menschenansammlungen zu meiden haben auch 2021 zu starken Fahrgastverlusten geführt“, sagt Oliver Benz. „Wir merken jetzt aber, dass im dritten Jahr der Pandemie die Fahrgäste allmählich wieder zurück in unsere Fahrzeuge kommen und wir bemühen uns mit aller Kraft, dass sich dieser Trend fortsetzt.“
Besonders dankbar sind die VAG-Vorstände ihren treuesten Fahrgästen: „In den vergangenen zweieinhalb Jahren haben wir im Regio-Verkehrsverbund Freiburg (RVF) in allen Fahrscheinsegmenten Rückgänge verkraften müssen, aber wir haben die Anzahl an Abonnentinnen und Abonnenten stabil halten können. Das hat uns sehr geholfen,“ so Benz.
Vorstand Stephan Bartosch erläutert, dass die VAG alles tut, um auch in den schwierigen Zeiten der Pandemie ein verlässliches und ständig verfügbares Angebot des Öffentlichen Nahverkehrs sicherzustellen. „Unsere Busse und Straßenbahnen haben im Jahr 2021 mit 7,977 Millionen Linienkilometern einen neuen Allzeitrekord aufgestellt und sind über eine halbe Million Kilometer mehr gefahren als beispielsweise im Jahr 2020,“ bilanziert Bartosch, der betont, dass sich die VAG „auch in diesen schwierigen und herausfordernden Zeiten von Pandemie und dem russischen Krieg in der Ukraine in allen Bereichen weiterentwickelt.“
„Extrem geholfen,“ so Bartosch und Benz, habe die dauerhafte Unterstützung der Verkehrsbetriebe durch Bund und Land: „Ohne den ÖPNV-Rettungsschirm wäre der Öffentliche Nahverkehr in Deutschland wahrscheinlich zu großen Teilen zum Erliegen gekommen. Und die Rabattierungsaktionen bis hin zum Neun-Euro-Ticket helfen uns dabei Kundinnen und Kunden zu halten und zurückzugewinnen.“
Bislang wurden im RVF rund 158.000 Neun-Euro-Tickets verkauft. Hinzu kommen 55.000 Abonnenten und etwa 17.000 Inhabende von Jahreskarten, die ebenfalls in den Genuss der Verbilligung kommen. Exakte Fahrgastzahlen für 2021 zu nennen, fällt erneut schwer. Dies liegt daran, dass sehr viele Fahrgäste im RVF mit Zeitkarten unterwegs sind, deren Nutzerverhalten in Lockdown-Zeiten schwer nachzurechnen sind.