Eisenbahnjournal Zughalt.de

Nachrichten über Eisenbahn und öffentlichen Verkehr

BRB: Schwere Kritik an DB Netz

08.11.21 (Bayern) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Bayrische Regiobahn (BRB), bzw. deren Geschäftsführer Arnulf Schuchmann, übt schwere Kritik an DB Netz. Konkret geht es um die Baustellen im Netz des Unternehmens. „Uns reicht es jetzt, die DB Netz AG hat es in den vergangenen Wochen nicht geschafft, ihre Baustellen im Oberland geordnet durchzuführen und jetzt will die DB in Berlin nicht einmal die Verantwortung dafür übernehmen, sondern lässt uns mit dem Chaos vor Ort alleine“, so Arnulf Schuchmann.

Tagtäglich ringt das Eisenbahnverkehrsunternehmen mit neuen Hiobsbotschaften, was die Baustellen der DB Netz AG betrifft und versucht mit kurzfristigsten Informationen umzugehen, Ersatzverkehre mit Bussen zu organisieren und die Unannehmlichkeiten der Fahrgäste möglichst gering zu halten. In einer Pressemeldung heißt es: „Bisher haben sich die beiden Geschäftsführer, Fabian Amini und Arnulf Schuchmann, mit negativen Äußerungen sehr zurückgehalten, aber jetzt ist Schluss damit.“

Zum Überlaufen gebracht hat das Fass am 29. Oktober der Ausbau diverser Weichen, was zur Folge hatte, dass der Zugverkehr im Oberland und Richtung München zum Erliegen kam. „Mir tun all die Fahrgäste leid, die heute nicht zur Arbeit oder in die Schule gekommen sind, dafür möchte ich mich entschuldigen“, betont Fabian Amini, der mit seinen Mitarbeitern alles versucht hat, das von der Bayrischen Regiobahn nicht zu verantwortende Chaos abzufedern. Was dazu geführt hat, dass sämtliche Gleise in Holzkirchen bis auf eines gleichzeitig unbenutzbar gemacht worden waren, bleibe ein Geheimnis der Planungskoryphäen der DB Netz AG, so Schuchmann.

„Mit nur einem funktionierenden Gleis von und nach München aus und ins Oberland zu fahren ist ein Ding der Unmöglichkeit“, so Amini. Schuchmann wird deutlicher: „Der Ärger, den wir seit Wochen haben, gipfelt in dem gleichzeitigen Ausbau der Weichen und die DB Netz AG teilt uns jetzt obendrein mit, dass es ganze 24 Stunden dauern werde, um zu prüfen, ob die Weiche, die nötig ist, damit wir wieder fahren können, bis Montag, wieder eingebaut werden kann! Und was ist, wenn es nicht geht?“

Was bei der Bayrischen Regiobahn ebenfalls für viel Ärger sorgt, ist das Verhalten der Konzernzentrale. Dort hält man es nicht einmal für nötig, die Verantwortung für die eigenen Fehler in der Öffentlichkeit zu übernehmen, sondern lasse die BRB mit dem sehr verständlichen Ärger der Fahrgäste alleine im Regen stehen. Zuletzt hatte die BRB dabei auch keine Informationen, die man weitergeben konnte.

„Den berechtigten Ärger der Fahrgäste bekommen unsere Mitarbeitenden zu spüren, nicht die DB Netz AG oder die Konzernzentrale der DB“, betont Schuchmann. Er hat nach diesen Vorfällen größte Bedenken, wenn die Bündelung von Baumaßnahmen gefordert wird: „Das ist, zumindest im Moment, offensichtlich noch nicht der Weisheit letzter Schluss, wenn man sich das heutige Ergebnis im Oberland anschaut. Jedenfalls müssen die Rahmenbedingungen dafür verbessert werden.“

Foto: BRB / Andi Leder

Kommentare sind geschlossen.