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Zeitplan für Eifelstrecke steht

12.10.21 (go.Rheinland, Rheinland-Pfalz) Autor:Stefan Hennigfeld

Zwei Monate nach den schweren Unwettern in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen hat die Deutsche Bahn für die Eifelstrecke einen konkreten Zeitplan entwickelt. Das Ziel: Für die Fahrgäste bis zum Sommer 2023 eine erste Befahrbarkeit der gesamten Strecke erreichen. Die Teams von DB und Fachfirmen bauen in den beiden Bundesländern in mehreren Abschnitten parallel die beschädigte Eisenbahninfrastruktur wieder auf.

Da die Flutschäden auf den einzelnen Streckenabschnitten unterschiedlich stark ausgeprägt sind, ergibt sich folgender Zeitplan: In Rheinland-Pfalz sollen noch Ende des Jahres zwischen Ehrang und Auw wieder erste Züge rollen. Im Frühjahr 2022 will die DB dann die Strecke bis Kyllburg auf Vordermann bringen. Im Sommer folgt der Abschnitt nach Gerolstein, anschließend die Strecke nach Nettersheim. In Nordrhein-Westfalen plant die DB, den Bahnverkehr zwischen Euskirchen und Mechernich bis zum nächsten Frühjahr wieder aufzunehmen. Der Abschnitt bis Kall folgt bis zum Sommer 2022.

Zwischen Kall und Nettersheim wird dann bis Sommer 2023 die Strecke umfassend erneuert. Die Dauer für die vollständige Wiederherstellung der Bahnübergänge in Rheinland-Pfalz und aller Strecken und Bauwerke in NRW können die Fachleute derzeit noch nicht abschließend beziffern. Auf der Ahrtalbahn geht es ebenfalls voran: Zum Jahresende fahren die Züge wieder auf einem Gleis zwischen Remagen und Walporzheim.

Dafür erneuert die DB aktuell Schienen, Bahndämme und die Technik. Die Instandsetzung des zweiten Gleises ist aufwändiger und benötigt mehr Zeit. Auch im weiteren Verlauf der Ahrtalbahn arbeitet die DB weiter daran, die Folgen der Flutkatastrophe zu beseitigen. Unter anderem mussten zwei einsturzgefährdete Brücken bei Ahrbrück abgerissen werden.

Parallel laufen erste Planungen für die Rundum-Erneuerung der Infrastruktur. Konkrete Prognosen zur Wiederinbetriebnahme sind hier ebenso wie für die Strecken Euskirchen – Bad Münstereifel (Erfttalbahn) sowie Rheinbach – Euskirchen (Teilstrecke der Voreifelbahn) noch nicht möglich. Bei den Planungen für den Wiederaufbau der Eisenbahninfrastruktur steht die Deutsche Bahn im engen Austausch mit Bund, Ländern und Gemeinden.

Dabei werden die Beteiligten zum Beispiel auch den Einbau modernerer Technik bei Stellwerken und Bahnübergängen realisieren. Eine klimaresilientere Bauweise bei den neu zu errichtenden Brücken und Bahndämmen ist ebenfalls ein Thema. Parallel werden gemeinsam Möglichkeiten für ein noch höheres Tempo bei der Planung und Umsetzung der Bauarbeiten konzipiert.

Diese Planungen sind ausschließlich auf Seiten der Infrastruktur bekannt geworden. DB Regio, als zuständiges Unternehmen im Vareo-Netz, auch als Kölner Dieselnetz bekannt, ist ebenfalls erheblich betroffen. So gab es Züge, die teilweise für mehrere Tage im Dreckwasser standen und nicht mehr nutzbar sind. Sehr wahrscheinlich wird es auf Jahre hinaus Sonder- und Behelfsfahrpläne geben.

Foto: Chz, CC-BY-SA 4.0

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