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StOAG legt Corona-Bilanz 2020 vor

21.07.21 (VRR) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Coronapandemie hat deutliche Auswirkungen auf die Fahrgastzahlen der Stadtwerke Oberhausen (StoAG) im vergangenen Geschäftsjahr, denn die coronabedingten Einschränkungen haben zu einem Rückgang der Gesamtmobilität geführt. Besonders stark betroffen vom veränderten Mobilitätsverhalten ist der ÖPNV. 23,7 Millionen Fahrgäste haben im Jahr 2020 die Busse und Straßenbahnen der StOAG genutzt, das entspricht einem Fahrgastrückgang von 31 Prozent.

Die Fahrgastzahlen korrelieren mit den bundesweiten und den örtlichen Einschränkungen, die durch die Coronaschutzverordnung vorgegeben wurden. Rückläufige Verkaufszahlen gibt es im Geschäftsjahr 2020 bei allen Ticketarten. Weil Fahranlässe entfallen sind, fällt der Rückgang der Fahrgäste, die mit Einzel-, Mehrfahrten und Tagestickets unterwegs waren (-53 Prozent), besonders hoch aus.

Die Abonnenten erweisen sich im Jahr 2020 als die zuverlässigsten Kunden. Der Rückgang bei den Abonnentenzahlen beträgt 8,1 Prozent. Die Anzahl der Abonnenten im Ausbildungsbereich ist um 4,5 Prozent zurückgegangen. Die Umsatzerlöse (ohne Einberechnung Rettungsschirm) reduzierten sich von 30,8 Millionen Euro im Jahr 2019 auf 26,1 Millionen Euro. Aus dem ÖPNV-Rettungspaket von Bund und Land hat die StOAG 4,7 Millionen Euro erhalten und damit ihren Planwert erreicht.

Zwar hat die Mobilität insgesamt wieder zugenommen und beinahe das Vor-Corona-Niveau erreicht, aber die Fahrgäste kehren nicht von heute auf morgen zurück. Im ersten Quartal 2021 betragen die Einnahmeverluste gegenüber den Vergleichsmonaten im Jahr 2019 rund 25 Prozent. „Im Geschäftsjahr 2020 hat die StOAG eine Vielzahl von Projekten umgesetzt. Ich bin sehr stolz darauf, dass trotz der Einschränkungen durch die Pandemie kein Projekt, das wir uns vorgenommen haben, gefährdet war und alle Projekte planmäßig abgeschlossen werden konnten“, so Geschäftsführer Werner Overkamp. „Das ist eine großartige Leistung aller Mitarbeitenden.“

So haben alle Busse der StOAG nicht nur Schutzscheiben am Fahrerarbeitsplatz erhalten, sondern wurden mit neuen Bordrechnern, einem digitalen Funksystem auf Basis eines öffentlichen Mobilfunknetzes und neuen Kassensystemen ausgerüstet – bargeldloses und kontaktloses Bezahlen ist nun in allen Fahrzeugen möglich. Um die Kundeninformation weiter zu verbessern, wird die dynamische Fahrgastinformation an den Haltestellen ausgebaut, 16 neue Standorte sind geplant.

Darüber hinaus werden an 47 Standorten DFI light-Displays installiert, die vergleichsweise kostengünstig zu beschaffen und zu betreiben sind. Bei dem Projekt „Fortschreibung Masterplan Neue Mitte“ der Stadt Oberhausen geht es um die übergeordnete Planung zur Entwicklung des Großraums Neue Mitte. Mit der Verabschiedung des Bebauungsplans für das dort geplante neue Wohngebiet könnte sich auch ein Planungsrecht für die Straßenbahn 105, die, aus Essen kommend, zurzeit an der Stadtgrenze endet, ergeben.

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