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Radschnellwege in Baden-Württemberg

21.07.21 (Baden-Württemberg) Autor:Stefan Hennigfeld

Baden-Württemberg ist bundesweit Vorreiter bei der Realisierung von Radschnellprojekten. Seit 2016 wurden im Land für 60 Strecken mit gut 1.100 Kilometern Gesamtlänge Machbarkeitsstudien erarbeitet. Das Fahrrad ist als klimafreundliches Verkehrsmittel in der Fläche des Landes angekommen. Radschnellwege als attraktive Routen für Pendler werden in ganz Baden-Württemberg in großem Umfang in Angriff genommen.

„16 von 24 durch den Bund geförderte Radschnellprojekte sind aus Baden-Württemberg. Damit sind wir bundesweit klarer Vorreiter. Nirgendwo sonst in Deutschland werden diese Projekte so ambitioniert und entschlossen in Angriff genommen. Radschnellwege sind ein hervorragendes Mittel, um die Verkehrswende in Richtung einer klimaneutralen Mobilität voranzutreiben. Denn im ganzen Land steigt die Nutzung des Fahrrads. Damit steigt natürlich auch das Bedürfnis nach einer gut ausgebauten, lückenlosen und sicheren Radinfrastruktur. Und gerade in Bezug auf die wichtigsten Pendlerstrecken besitzen Radschnellwege ein enorm großes Potential. Fahrradfahren ist in Baden-Württemberg mehr geworden als nur eine Freizeitaktivität“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne).

Die Positivbilanz gilt auch für weitere Radverkehrsprojekte: Beim Bundesprogramm „Stadt und Land“ hat Baden-Württemberg seine Länderquote der nächsten Jahre in Höhe von rund 70 Millionen Euro bereits nach sechs Monaten ausgeschöpft. Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) hatte dem Landeskabinett über die Entwicklung der Radschnellwege und der kommunalen Radinfrastruktur berichtet.

Er sagte: „Das riesige Interesse bei Kommunen, Landkreisen und Regionen an gut ausgebauten und weitgehend kreuzungsfreien Verbindungen für Alltagsradlerinnen und -radler zeigt, dass das Fahrrad als klimafreundliches Verkehrsmittel in der Fläche angekommen ist. Der Umstieg aufs Rad ist auch ein gutes Mittel, um in den Hauptverkehrszeiten dem Stau zu entfliehen und Staus zu vermeiden. Wie andere Infrastrukturvorhaben dauert der Bau von Radschnellwegen von der ersten Idee bis zu Umsetzung aber mehrere Jahre.“

Im Mai 2019 wurde mit Förderung des Landes der erste Radschnellweg in Baden-Württemberg auf dem Abschnitt Böblingen/Sindelfingen und Stuttgart fertiggestellt. Im Jahr 2020 folgte die Realisierung des zweiten Abschnitts zwischen Böblingen und Ehningen. Im ersten Jahr nach der Freigabe wurden circa 250.000 Radler gezählt. Am 23. Juni 2021 wurde mit dem Bau eines Demonstrationsteilstücks des Radschnellwegs im Filstal zwischen Reichenbach und Ebersbach begonnen.

Dieser soll die neue Infrastruktur erlebbar machen. „Die nun in Planung befindlichen 16 Projekte wollen wir in den kommenden Jahren realisieren“, sagte Minister Hermann. „Damit können wir beispielsweise in Oberschwaben, an der Schweizer Grenze oder auch zwischen Heidelberg und Mannheim eine leistungsfähige und hochattraktive Radinfrastruktur aufbauen.“

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