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Üstra legt Jahresabschluss 2018 vor

06.05.19 (Niedersachsen) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Üstra Hannover hat ihren aktuellen Geschäftsbericht publiziert. Demnach belief sich der operative Verlust auf 25,9 Millionen Euro – rund 5,8 Millionen Euro weniger als 2017 und acht Millionen Euro weniger als in der mittelfristigen Finanzplanung. Grund hierfür sind die Reduzierung des betrieblichen Aufwands in Höhe von 12,3 Millionen Euro durch gesunkene Aufwendungen für Instandhaltung und geringere Kommunikationsausgaben.

Die Zahl der Fahrgäste ist im vergangenen Jahr trotz zweier Streiktage, einem zusätzlichen Feiertag sowie eines extrem warmen Sommers mit 174,4 Millionen nahezu konstant geblieben (Vorjahr: 174,9 Millionen). Der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Ulf-Birger Franz, bezeichnete 2018 als ein insgesamt sehr erfolgreiches Jahr für das hannoversche Verkehrsunternehmen.

Er verwies auf Investitionen in Höhe von 89,2 Millionen Euro, die 2018 vor allem in die Beschaffung neuer Stadtbahnwagen vom Typ TW 3000 geflossen sind. „Trotz der deutlichen Ergebnisverbesserung gegenüber 2017 konnte im letzten Jahr der Kurs einer zukunftsorientierten Modernisierung des Verkehrsunternehmens fortgesetzt werden“, erklärte Franz.

In den kommenden fünf Jahren wird die Üstra weitere ca. 350 Millionen Euro in die Zukunft investieren, erläuterte der Vorstandsvorsitzende Volkhardt Klöppner. Als Schwerpunkte nannte Klöppner die Beschaffung weiterer neuer Stadtbahnen, die Umstellung der gesamten Busflotte im Innenstadtbereich auf Elektromobilität, die Sanierung weiterer Liegenschaften sowie die Digitalisierung der Kundenbeziehungen.

„Wir schöpfen die Möglichkeiten des online-Zeitalters aus, um beim Ticketing und in der Fahrgastinformation die Nutzung unseres Verkehrsangebots noch weiter zu erleichtern und zu vereinfachen“, sagte Klöppner. Zu dieser Kundenoffensive zählte er auch die Weiterentwicklung des Fahrgastfernsehens, den Ausbau des WLAN-Netzes und die Vereinheitlichung der Tarifstruktur bei Tickets und Cards sowie Kooperationen mit anderen Verkehrsanbietern, wie z.B. der regiobus, wo diese Sinn machen.

Mit der Elektrobusoffensive hat sich die Üstra das Ziel gesetzt, in der hannoverschen Umweltzone ab 2022 einen komplett emissionsfreien Nahverkehr anzubieten. Dazu werden 48 Elektrobusse beschafft und das Netz mit der entsprechenden Ladeinfrastruktur ausgestattet. „Damit will die Üstra als Teil des Umweltverbundes einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele von Region und Landeshauptstadt Hannover leisten“, betonte Klöppner.

Er wies darauf hin, dass für dieses Großprojekt 28,1 Millionen Euro an Fördergeldern von Bund und Land gewonnen werden konnten, und damit fast ein Viertel aller Bundesfördermittel nach Hannover geholt werden. Die Üstra konnte ihren Anteil an Frauen in der Mitarbeiterschaft in 2018 von 19,1 Prozent auf 20,1 Prozent steigern. Das Unternehmen beschäftigte zum Stichtag 31. Dezember 2018 insgesamt 1.950 Mitarbeiter, d.h. 41 mehr als im Vorjahr (1.909). Dazu kamen 110 Auszubildende.

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