Leistungsausweitungen in Stuttgart
31.05.19 (Stuttgart) Autor:Stefan Hennigfeld
Der Verband Region Stuttgart (VRS) hat das erklärte Ziel, das S-Bahn-Angebot zu verbessern. Die Ausweitung des 15-Minuten-Takts an Werktagen zwischen 6 und 20 Uhr hat die Regionalversammlung bereits beschlossen. Sie wird sukzessive bis Ende 2020 umgesetzt. Wie sich eine solche Taktverdichtung auch dort umsetzen lässt, wo heute noch kein viertelstündliches Angebot existiert, wurde auf Antrag aller Fraktionen und Gruppierungen in Rahmen einer Machbarkeitsstudie untersucht.
In seiner letzten Sitzung hat sich der regionale Verkehrsausschuss mit den Ergebnissen befasst. Stefan Tritschler, der die Untersuchung vorstellte, attestierte den Ausschussmitgliedern eine hervorragende Arbeit. Die besten Maßnahmen zur Kapazitätsverbesserung seien schon beschlossen. Hierzu zählen insbesondere die Beschaffung weiterer Züge und die vollständige Langzugbindung in der Hauptverkehrszeit.
Zusätzliche Angebotsverbesserungen könne man nur mit teilweise erheblichen Maßnahmen an der Infrastruktur erreichen. In diesem Zusammenhang wurde die Schusterbahn ebenfalls untersucht. Rainer Ganske (CDU) betonte, dass es angesichts des langen Planungs- und Realisierungszeitraums richtig sei, frühzeitig Beschlüsse zu fassen. Dies habe die Regionalversammlung in der Vergangenheit immer gemacht und wolle es weiterhin tun.
Für die CDU sei die Umsetzung aller vorgestellten Maßnahmen sinnhaft, auch ein 30-Minuten-Takt der Schusterbahn. Deren Bewertung sei zwar ernüchternd, bringe aber Verlagerungen der Fahrgäste von anderen Linien, die in der Hauptverkehrszeit bereits stark ausgelastet seien. Daher forderte er hier von den Mitgliedern des Verkehrsausschusses „eine mutige Entscheidung“.
Die Ausweitung des 15-Minuten-Takts der S4 Marbach-Backnang könne man aufgrund der Kosten aktuell nicht weiterverfolgen. Für ihn sei das Thema aber „nur aufgeschoben, nicht aufgehoben“. Für Eva Mannhardt (Grüne) handelte es sich bei dem Tagesordnungspunkt um die Themen, die die Region nachhaltig beschäftigen würden: dem Ausbau der S-Bahn und die Schaffung weiterer Kapazitäten. Sie erachtete es als sinnvoll, zuerst die niedrig hängenden Früchte zu ernten und die einfachen und günstigen Maßnahmen umzusetzen.
Unter dem Aspekt der Kapazitätsausweitung dürfe man keine Maßnahme außer Acht lassen, weshalb sie eine Weiterplanung der Schusterbahn befürwortete. Harald Raß (SPD) sah die Ausweitung des 15-Minuten-Takts als logische Folge bereits gefasster Beschlüsse. „Ohne die bereits beschlossene Beschaffung weiterer Fahrzeuge braucht man sich über Taktverbesserungen nicht unterhalten“.
Die Weiterführung der S-Bahn nach Nürtingen sei für ihn nicht zwingend nötig, da Nürtingen schon jetzt nicht schlecht angeschlossen sei. Für Bernhard Maier (Freie Wähler) ist die Untersuchung eine naheliegende Vertiefung bereits beschlossener Maßnahmen. Aber nur die Maßnahme auf der S60 und die Verlängerung der S-Bahn nach Nürtingen seien seiner Meinung nach gesetzt.