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Aktion gegen zugeparkte Blindenleitsysteme

17.05.19 (Baden-Württemberg) Autor:Stefan Hennigfeld

Immer wieder werden Fahrräder in Haltestellenbereichen unbedacht abgestellt und beeinträchtigen das Zu-und Aussteigen in und von Straßenbahnen oder gefährden gelegentlich sogar die Sicherheit. Dabei ist oftmals auch das im Boden befindliche Leitsystem für Blinde und Seheingeschränkte durch Fahrräder zugeparkt, wie beispielhaft an der Haltestelle „Stadttheater“ zu sehen ist.

Hier hatte die Freiburger Verkehrs AG (VAG) vor einem Jahr taktile Streifen eingebaut. Bei einem Vororttermin appellierten jetzt die VAG Vorstände Stephan Bartosch und Oliver Benz, der Leiter des Amtes für öffentliche Ordnung (AföO), Rene Funk, sowie Mischa Knebel, Geschäftsführer des Blinden- und Sehbehindertenvereins Südbaden e.V. an alle Fahrradfahrenden, beim Abstellen ihres Zweirades künftig besser auf Haltestellenbereiche und insbesondere auf Blindenleiteinrichtungen zu achten.

In einer gemeinsamen Aktion von VAG und AföO erhalten derart abgestellte Fahrräder nun eine Banderole, die beispielsweise auf Sinn und Funktion der weißen, geriffelten oder genoppten Pflastersteine hinweist. Wird ein Fahrrad dann mindestens vier Wochen nicht von dieser Stelle bewegt, wird es vom Gemeindevollzugsdienst entfernt. VAG-Vorstand Stephan Bartosch betonte, dass an Verkehrsschildern oder Bäumen abgestellte Fahrräder im Haltestellenbereich nicht nur zu Einschränkungen führen, sondern auch im regen Haltestellenbetrieb zu Verletzungen führen können.

„Gerade auch die taktilen Leitstreifen, wie sie auch im Netz der VAG an den Haltestellen eingebaut sind, und mittlerweile zum VAG Baustandard gehören, wie man wenige Schritte entfernt auch bei den neuen Haltestellen der Rottecklinie sehen kann, sollten von Fahrrädern freigehalten werden“, so der VAG-Vorstand.

Sein Kollege, Oliver Benz, verwies auf die enge Abstimmung mit dem Amt für öffentliche Ordnung: „Vielen Menschen ist die Behinderung durch abgestellte Fahrräder und der Sinn der weißen Reliefsteine vielleicht gar nicht bewusst. Deshalb haben wir uns entschlossen, zusammen mit dem AföO diese kleine Aufklärungskampagne zu starten.“

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