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DB AG stellt Sicherheitsbericht vor

26.03.18 (Allgemein) Autor:Stefan Hennigfeld

In der vergangenen Woche hat die Deutsche Bahn ihren Sicherheitsbericht 2017 vorgestellt. Die Zahl der gewalttätigen Übergriffe auf Angestellte der DB AG ist erneut gestiegen. .550 DB-Mitarbeiter sahen sich 2017 mit Übergriffen konfrontiert; das sind 176 bzw. sieben Prozent mehr als 2016. Von 2015 auf 2016 hatte der Anstieg noch 30 Prozent betragen. Der Taschendiebstahl (rund 31.000 Fälle) ist um ein Viertel zurückgegangen.

2017 gab es 38 Prozent weniger aufgebrochene Fahrkartenautomaten (ca. 250) sowie jeweils knapp sieben Prozent weniger Fälle von Vandalismus (rund 9.000) und Metalldiebstahl (ca. 570). Dagegen stieg die Zahl der Graffiti-Beschädigungen (ca. 18.120) um rund vier Prozent. Die Zahl der Übergriffe auf Reisende ist mit ca. 12.680 in etwa gleich geblieben. 2017 nutzten insgesamt deutlich über zwei Milliarden Reisende die Züge der DB AG in Deutschland.

Noch immer verzeichnet die DB einen Anstieg der Angriffe auf Mitarbeiter und hier insbesondere auf die Sicherheitskräfte. 2Hans-Hilmar Rischke, Leiter Konzernsicherheit: „Der Umgangston in der Gesellschaft wird rauer, das spüren unsere Mitarbeiter genauso wie die Polizei oder Feuerwehr. Unsere Reaktion: personelle Verstärkung in den Ballungsräumen, entschiedenes Vorgehen gegen Störer, deutlicher Ausbau und Modernisierung der Videotechnik, Einsatz von Bodycams sowie der Einsatz von mehr Hundestaffeln.“

Um sich für gefährliche Situationen zu wappnen, absolvieren Zugbegleiter, Lokführer und Sicherheitskräfte der Bahn bereits seit Jahren Deeskalations- und Verhaltenstrainings. Es ist ab 2018 für die Mitarbeiter im Kundenkontakt verpflichtend, an dem Training teilzunehmen. Die DB AG ist zudem auch mit den Gewerkschaften und Betriebsräten im Gespräch, um gemeinsame Lösungen für mehr Sicherheit zu entwickeln.

So ist es inzwischen üblich, dass die Eisenbahnunternehmen, nicht nur die DB AG, Übergriffe auf Mitarbeiter gesondert erfassen, auch unabhängig von der Frage, ob im Anschluss Strafanzeige erstattet wird. Bereits seit geraumer Zeit rufen die beiden großen Eisenbahnergewerkschaften GDL und EVG ihre Mitglieder dazu auf, selbst ohne Anzeige eine Meldung beim Arbeitgeber einzureichen.

Die Deutsche Bahn investiert jährlich über 170 Millionen Euro in Sicherheitsvorkehrungen, darunter in Personal, Schulungen und moderne Technik. Bahnhöfe und Züge in Deutschland sind sicherer als viele andere Bereiche des öffentlichen Raums. Neben den 5.000 Beamten der Bundespolizei, die für Strafverfolgung und Gefahrenabwehr zuständig sind, bestreifen 4.000 Sicherheitskräfte der DB die Bahnhöfe und Züge.

Statistisch werden mehr Delikte in den Ballungsräumen Frankfurt am Main, Berlin, Nordrhein-Westfalen, Hamburg und München mit starkem Verkehr und vielen Fahrgästen gezählt. Zwei Drittel aller Delikte ereignen sich bei Fahrscheinkontrollen und bei der Durchsetzung des Hausrechts in Bahnhöfen. Schwerpunkte hierbei sind Fußballspiele und andere Großveranstaltungen.

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