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Ruhrbahn AG ist aktiv

08.09.17 (VRR) Autor:Stefan Hennigfeld

Letzte Woche war es soweit: Die neue Ruhrbahn AG ist als kommunales Verkehrsunternehmen der Städte Essen und Mülheim an der Ruhr offiziell an den Start gegangen. Als größtes Verkehrsunternehmen im Ruhrgebiet sorgt die Ruhrbahn ab sofort für die Mobilität von 150 Millionen Fahrgästen pro Jahr. Mit 237 Bussen, 184 Bahnen, drei U-Bahnlinien, elf Tramlinien und 84 Buslinien bietet die Ruhrbahn den Nahverkehr im Betriebsgebiet an.

Vorbild für den Namen ist die Rheinbahn AG, die rund um die Landeshauptstadt Düsseldorf unterwegs ist. Mit dem operativen Start der Gesellschaft am 1. September 2017 wird die neue Marke Ruhrbahn im gesamten Stadtgebiet von Essen und Mülheim Schritt für Schritt sichtbar und die altbekannten Marken EVAG und MVG werden abgelöst. Hierbei müssen 2.500 Haltestellen, 312 Ticketautomaten, 237 Busse, 185 Bahnen, drei Kundenzentren und über 100 Vertriebszentren neu beschriftet werden.

Sowohl aus Kostengründen, aber auch weil das notwendige Know-how im Unternehmen vorhanden ist, erfolgt die Umsetzung von der Gestaltung über die Produktion bis hin zur Montage weitgehend durch eigene Mitarbeiter der Ruhrbahn. In den digitalen Medien wird die Ruhrbahn ab dem 1. September sichtbar.

Gleiches gilt für Ruhrbahn-Tickets – diese werden ebenfalls ab dem 1. September vom Ticketautomaten gedruckt, zeitgleich sind sie auch im Kundencenter erhältlich. Bereits erworbene EVAG- und MVG-Tickets bleiben aber weiterhin gültig. Gleiches gilt auch für die Chipkarten der Abonnenten, die ihre bisherige Gültigkeit beibehalten. Die Ruhrbahn ist nicht nur das Ergebnis der Zusammenführung zweier kommunaler Verkehrsgesellschaften.

„Unser Anspruch ist es, die Ruhrbahn zum Mobilitätsanbieter für die Region weiter zu entwickeln. Wir möchten unseren Fahrgästen zukünftig stärker individualisierte Mobilitätsangebote bieten, die sie über möglichst nur eine Plattform buchen können. Gleichzeitig sind wir für die Kommunen Partner bei der Entwicklung, Planung und Umsetzung neuer Mobilitätsangebote“, erklären die Geschäftsführer Uwe Bonan und Michael Feller die Ziele der Ruhrbahn.

„Darüber hinaus übernimmt die Ruhrbahn Verantwortung beim Thema Emissionsschutz indem wir uns bereits heute intensiv mit einem möglichen Umstieg vom Dieselbussystem zu zukunftsorientierten, umwelt- und klimafreundlichen, innovativen Bus-Antriebstechnologien beschäftigen. Damit zahlt die neue Gesellschaft unmittelbar auf die Klimaschutzziele der Kommunen ein“, so Bonan und Feller weiter.

Es ist nicht der erste Versuch, die Zahl der Verkehrsunternehmen im mittleren Ruhrgebiet zu reduzieren. Im Jahr 2010 wurde die Via Verkehr gegründet, die das gemeinsame Verkehrsunternehmen von EVAG, MVG und Duisburger Verkehrsgesellschaft war. Diese Kooperation hielt aber nicht lange. Einige Jahre zuvor gab es schon das Konzept Meo-Line, das die Verkehrsbetriebe aus Mülheim, Oberhausen und Essen näherbringen sollte – was aber auch erfolglos blieb.

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