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Locomore hat Insolvenz beantragt

18.05.17 (Fernverkehr) Autor:Stefan Hennigfeld

In der vergangenen Woche hat der private SPFV-Anbieter Locomore beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter ist der Berliner Rechtsanwalt Rolf Rattunde bestellt worden. Dieser versucht nun, gemeinsam mit dem Unternehmen, neue Investoren zu finden. Im Handelsblatt sagte er jedoch bereits, dass er nur wenig Hoffnungen hat.

Es ist die Rede davon, dass bereits in den kommenden Tagen hohe Zahlungen zu leisten sind, die das Unternehmen nicht erfüllen kann. Der Verkehr ist bereits seit dieser Woche eingestellt – was zur Vertrauensbildung nicht beitragen wird. Es gab unmittelbar vor dem Antrag auf Insolvenz fortgeschrittene Verhandlungen mit einem Investor, jedoch fand sich keine Einigung. Locomore bedauert, dass aktuell nicht alle Verbindlichkeiten bedient werden könnten.

Sowohl die Anzahl der Fahrgäste als auch die Einnahmen pro Fahrgast seien zwar kontinuierlich angestiegen, aber nicht schnell genug, um vollständig kostendeckend zu arbeiten. Die finanziellen Reserven seien nunmehr aufgebraucht, so dass sich Locomore zu dem Schritt des Insolvenzantrages gezwungen sah. Die Investitionskosten für den Betriebsstart wurden auf dem Wege des Crowdfunding finanziert – die privaten Investoren haben dabei statt Unternehmensanteile Ticketgutscheine bekommen. Diese wurden abgefahren, so dass dann die Markteinnahmen gefehlt haben.

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