Rekordjahr bei den Wiener Linien
31.01.17 (Österreich) Autor:Stefan Hennigfeld
2016 verzeichneten die Wiener Linien mit 954,2 Millionen Fahrgastfahrten den dritten Rekord in Serie. Nach 939,1 Millionen im Jahr 2015 wurde die 950-Millionen-Marke erstmals überschritten. „Der kontinuierliche Ausbau des öffentlichen Verkehrs macht sich bezahlt. Immer mehr Wienerinnen und Wiener sind rasch, sicher, günstig und umweltfreundlich mit den Wiener Linien unterwegs. Und wir bauen die Öffis weiter aus. Ab 2. September fährt die U1 bis Oberlaa, die Planungen zum U2/U5-Projekt gehen ins Finale und wir schaffen neue, umweltschonende Fahrzeuge an. Insgesamt investieren wir 2017 rund 413 Millionen Euro in den weiteren Ausbau des öffentlichen Verkehrs in Wien“, so Öffi-Stadträtin Ulli Sima (SPÖ).
Anfang 2017 waren rund 733.000 Jahreskarten im Umlauf – ebenfalls ein neuer Höchstwert. Damit gibt es in Wien weiterhin deutlich mehr Jahreskartenbesitzer als zugelassene PKW. Laut Statistik Austria liegt der PKW-Bestand per Ende 2015 bei 685.000 (letztverfügbare Zahl). Noch 2007 gab es in Wien mehr als doppelt so viele Autos wie Jahreskarten. Dennoch wird in Wien auch der Modal Split kommuniziert. Denn während man anderswo mit steigenden Fahrgastzahlen vom schlechten Modal Split abzulenken versucht, braucht man das in Wien nicht zu tun: Beim Modal Split kommt der öffentliche Verkehr in Wien weiterhin auf 39 Prozent. Mit großem Abstand legen die Wiener die meisten Wege innerhalb der Stadt mit den Öffis zurück. Es folgt der PKW mit 27 Prozent.
1993 war das Verhältnis praktisch noch umgekehrt. Großes Ziel der Wiener Linien bleibt bis 2020, den Modal Split auf 40 Prozent zu heben und die Marke von einer Milliarde Fahrgästen zu knacken. Neben der Fertigstellung und Eröffnung der U1 nach Oberlaa, steht auch heuer die U4-Modernisierung im Fokus. „Wir befinden uns weiter mitten in diesem Modernisierungsprojekt. Große Arbeiten betreffen heuer den Einbau neuer Weichen, weitere Stationssanierungen und die schrittweise Erneuerung von Stellwerken“, erklärt Günter Steinbauer, Geschäftsführer der Wiener Linien.
In der wachsenden Stadt ist der öffentliche Verkehr laut Sima der zentrale Schlüssel für umweltfreundliche Mobilität, die Erhaltung der hohen Lebensqualität und die Erreichung von Klimaschutzzielen. „Mehr Öffis bedeuten weniger Schadstoff-Emissionen und geringeren Energieverbrauch“, so Sima. Wer Wege mit den Öffis statt mit dem Auto zurücklegt, reduziert die individuellen CO2-Emissionen um 80 Prozent.
Schon heute sind fast 85 Prozent der Wiener Öffi-Fahrgäste mit umweltschonendem Elektroantrieb (U-Bahn, Straßenbahn, Elektrobus) unterwegs. Der weitere Öffi-Ausbau spart auch fossile Energie im Straßenverkehr ein. Alleine durch die U1-Verlängerung nach Oberlaa können jährlich rund 46 Gigawattstunden eingespart und die CO2-Emissionen um rund 14.000 Tonnen reduziert werden. Um dieses CO2 chemisch per Photosynthese zu binden, müssten in Wien über 1.000 zusätzliche Alleebäume gepflanzt werden.