Abellio erhält Niederlande-Zulassung
12.09.16 (Europa, VRR) Autor:Stefan Hennigfeld
Die Betriebsaufnahme im Elektronetz Niederrhein wird für Abellio Rail NRW konkret. Vorausslichtlich ab dem 6. April 2017 wird die Linie RE 19 auch bis Arnhem in den Niederlanden fahren. Für den grenzüberschreitenden Verkehr von Emmerich über Zevenaar bis nach Arnhem unterzeichnete das nordrhein-westfälische Bahnunternehmen am Montag den notwendigen Vertrag gemeinsam mit dem niederländischen Infrastrukturbetreiber ProRail und erhielt die Sicherheitsbescheinigung Teil B von der niederländischen Aufsichtsbehörde Inspectie Leefomgeving & Transport (IL&T).
In den Räumen am Bahnhof Arnhem, setzten für Abellio Rail NRW, Ronald Lünser, und für ProRail, das niederländische Pendant zur DB Netz AG, Wouter van Dijk , ihre Unterschrift unter die sogenannte „Toegangsovereenkomst“. Dieser in Deutschland genannte Infrastruktur-Nutzungsvertrag ermächtigt Abellio Rail NRW grundsätzlich, die niederländische Schieneninfrastruktur zu befahren und an niederländischen Bahnhöfen zu halten.
„Diese Vereinbarung ist die Voraussetzung dafür, dass wir Eisenbahnbetrieb in den Niederlanden realisieren dürfen. Sie nun in den Händen zu halten, ist für uns ein entscheidender Schritt auf dem Weg zu einer erfolgreichen Betriebsaufnahme und macht mich heute schon stolz“, erklärt Ronald Lünser. „Ich freue mich sehr, dass wir in naher Zukunft die Verbindung zwischen dem Rhein-Ruhr-Ballungsraum und der Provinz Gelderland in den Niederlanden unseren Fahrgästen anbieten können.“
Die Sicherheitsbescheinigung Teil B für die Niederlande erhielt das Unternehmen ebenfalls am Montag mit der Post. Demzufolge ist Abellio Rail NRW nun berechtigt, in den Niederlanden Schienenpersonennahverkehr zu betreiben. Dieses Zertifikat wird vom niederländischen Eisenbahnbundesamt Inspectie Leefomgeving & Transport (IL&T) ausgestellt und stellt sicher, dass ein genehmigtes Sicherheitsmanagementsystem für den Eisenbahnbetrieb in den Niederlanden vorliegt. Im Rahmen eines offiziellen Besuchs beim Dezernat für Mobilität des Bürgermeisters von Arnhem, Herman Kaiser (CDA), stellte Ronald Lünser sein Unternehmen und die künftigen Leistungen im Niederrhein-Netz vor.
Alle Beteiligten waren sich einig: „Diese Verbindung zwischen Nordrhein-Westfalen und Arnhem schlägt eine Brücke für die deutsch-niederländischen Wirtschaftsbeziehungen und bereichert das Tourismus- und Freizeitangebot. Die Menschen in den umliegenden Regionen mussten auf dieses Erweiterung des Verkehrsangebots lange warten und dass wir es nun zum Nahverkehrstarif realisieren können, begeistert uns alle sehr.“
Erstmals überhaupt wird es eine umsteigefreie Eisenbahnverbindung zwischen der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf und der gelderländischen Provinzialhauptstadt Arnhem geben. Das war bislang nicht der Fall, so dass man auf der Straße deutlich schneller unterwegs war als auf der Schiene. Mit der Betriebsaufnahme soll sich das zukünftig ändern.