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Westfalentarif startet Mitte 2017

12.07.16 (NWL) Autor:Stefan Hennigfeld

Nun steht der Termin fest: Am 1. August 2017 soll der NWL-weite Westfalentarif eingeführt werden. Schon seit 2012 laufen die vorbereitenden Arbeiten für einen der flächengrößten Nahverkehrstarife in Deutschland auf vielen Ebenen. Der Westfalentarif wird die fünf heutigen regionalen Tarife ablösen. Wo heute noch „Münsterland-Tarif“, „Ruhr-Lippe-Tarif“, die Tarife „Sechser“, „Hochstift“ und „Westfalen Süd“ gelten, soll dann der neue Westfalentarif für mehr Nutzerorientierung sorgen.

Auch der NRW-Tarif – bisher bei längeren Reisen zwischen den fünf Tarifen nötig – wird dann innerhalb der Region Westfalen-Lippe durch den neuen Tarif ersetzt; es existiert dann nur noch ein Tarif für Bus und Bahn. Die vorhandenen Tarife in Westfalen-Lippe werden vereinheitlicht und die Tarifübergänge kundenfreundlicher gestaltet. Für jede Verbindung gibt es eine eindeutig zugeordnete Preisstufe – jeweils abhängig von der Entfernung Start-Ziel. In Westfalen-Lippe gelten zukünftig für das gemeinsame Sortiment, wie bspw. Monatstcket, Tagesticket, dieselben Tarifbestimmungen.

Hinzu kommt ein Seniorenticket, das im ganzen NWL gilt und für Personen ab sechzig zu kaufen ist. Die Tarifangebote vor Ort bleiben erhalten, und neue, umfassende Ticketangebote für längere Fahrtwege kommen hinzu. Insgesamt wird das Ticketsortiment durch die neuen Preisstufen erweitert. Es wird ein weitgehend günstigeres Preisniveau gegenüber dem NRW-Tarif angeboten. Für jede Ticketart wird ein Höchstpreis definiert, der für die Fahrgästen- gerade bei längeren Reiseweiten – Preisvorteile bedeuten kann.

Der Westfalentarif wird der zweitgrößte deutsche Nahverkehrstarif auf einer Fläche von knapp 20.000 Quadratkilometern mit 7,2 Millionen Einwohnern. Bis zur Einführung im Sommer 2017 werden noch die technischen Voraussetzungen für Verkauf, Kontrolle und Verwaltung des Westfalentarifs geschaffen werden. Die Projektverantwortlichen setzen dabei auch auf neue Techniken, wie z. B. den Online-Verkauf und das Handyticket.

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