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VRR: Probleme auf dem Niersexpress

04.07.16 (VRR) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Qualität auf dem Niersexpress zwischen Düsseldorf und Kleve ließ zuletzt stark zu wünschen übrig. Aufgrund dessen gab es letzte Woche ein Krisengespräch beim für die Linie zuständigen Aufgabenträger VRR in Gelsenkirchen. Dort nahmen Vertreter der Nordwestbahn, der DB Netz AG sowie politische Mandatsträger aus dem Kreis Viersen teil. Die Linie ist in den letzten Wochen geprägt von Zugausfällen wegen Fahrzeugdefekten sowie einer insgesamt nachlassenden Infrastrukturqualität, die ihrerseits die Betriebsstabilität senkt.

In zahlreichen Fahrgastbeschwerden wurde zudem der Zustand der technischen Einrichtungen im Zug und die Fahrgastinformation im Störungsfall bemängelt. Obwohl der VRR durch die Beschaffung von vier zusätzlichen Fahrzeugen deutlich verbesserte Voraussetzungen für einen reibungslosen Betriebsablauf geschaffen hat, konnte die Situation nicht wesentlich gelindert werden. Bereits Anfang 2016 forderte der VRR die Nordwestbahn und DB Netz eindringlich dazu auf, die Qualität zu verbessern.

Mittlerweile gab es auch Gespräche mit politischen Vertretern des Kreises Viersen, die von DB Netz und Nordwestbahn über Verbesserungsmaßnahmen für eine höhere Betriebsqualität des Niers-Express informiert wurden. Darin teilten DB Netz und die Nordwestbahn mit, welche Maßnahmen zur nachhaltigen Qualitätsverbesserung getroffen wurden. Hierbei konnte festgestellt werden, dass durch einen konstruktiven Dialog, regelmäßige Abstimmungsgespräche und eine engere Zusammenarbeit der beiden Häuser eine Verbesserung des Betriebes auf der Linie angestrebt wird.

Auch bei Baustellenverkehren stimmen sich die DB Netz und Nordwestbahn künftig intensiver ab. Störungen an und in den Fahrzeugen konnte die Nordwestbahn bereits deutlich reduzieren. Trotz aller Bemühungen kam es in den vergangen Wochen wieder vermehrt zu Ausfällen und massiven Verspätungen. „Qualitativ hochwertige Leistungen sind im Schienenpersonennahverkehr die Grundlage für zufriedene Fahrgäste und die dauerhafte Akzeptanz des ÖPNV bei den Nahverkehrskunden“, so VRR-Vorstandssprecher Martin Husmann.

Gemeinsam erwarten die Vertreter des Kreises, dass diese, für die Fahrgäste unhaltbare Situation, kurzfristig behoben wird und sehen im SPNV eine wichtige Daseinsvorsorge. Auch in Zeiten knapper öffentlicher Kassen stellt sich der Landkreis der Verantwortung für den SPNV und fordert im Gegenzug aber auch ein verlässliches, qualitativ gutes Nahverkehrsangebot. Anfang Juli werden weitere Maßnahmen für einen erhöhten Kundenservice ergriffen.

So fährt das Service- und Sicherheitspersonal auf bestimmten Zügen der der Linie ab 16 Uhr in Doppelbesetzung mit. Zudem ist perspektivisch geplant, alle Bahnübergänge auf einen signalgesteuerten Betrieb zu bringen. Für die komfortable Kundeninfo ist ein DFI-Anzeiger am Bahnhof Kempen vorgesehen. Auch der VRR wird sein Controlling in den kommenden Monaten fortsetzen und die Qualität überwachen.

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