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Berlin: Neue S-Bahnzüge vorgestellt

03.02.16 (Berlin) Autor:Stefan Hennigfeld

Über die Vergabe der S-Bahn Berlin ist alles gesagt und geschrieben worden, nun geht es an die konkrete Umsetzung. Und hierbei wurden in der letzten Woche die neuen Triebzüge für das Netz präsentiert, die Siemens und Stadler als Herstellerkonsortium für die Deutsche Bahn bauen werden. Die S-Bahn Berlin GmbH hat mit dem Konsortium einen Rahmenvertrag über die Lieferung von bis zu 1.380 Wagen abgeschlossen.

Die ersten 106 Züge wurden verbindlich bestellt. Das Auftragsvolumen für die 85 vierteiligen und 21 zweiteiligen Fahrzeuge beläuft sich auf einen hohen dreistelligen Millionenbetrag. Man plant den Einsatz der neuen Fahrzeuge auf den Linien der Ringbahn (S 41 und S 42) sowie den südöstlichen Zubringern S 47, S 46 und S 8. Dies entspricht etwa einem Drittel des gesamten S-Bahn-Streckennetzes von Berlin. Die ersten zehn Fahrzeuge werden ab 2020 im Einsatz sein. Anschließend werden fortlaufend bis 2023 alle übrigen Fahrzeuge auf die Berliner Schienen gebracht. Produziert und endmontiert werden die Fahrzeuge in dem Berliner Werk der Stadler Pankow GmbH.

Der Verkehrsvertrag beginnt bereits 2017, sodass in die vorhandene Flotte investiert werden muss. Hintergrund ist, dass sich die Vergabe um mehrere Jahre verzögert hatte. Zuletzt war nur noch die Deutsche Bahn am Verfahren beteiligt und hat es daher für sich entscheiden können. Die neuen Fahrzeuge werden in deren Eigentum stehen. Das äußere Erscheinungsbild der S-Bahnen bleibt in der Farbgebung gleich. Die Front der Züge vermittelt ein modernes Design.

Neu ist das Fahrgastinformationssystem. An jeder Wagenseite wird es eine Flachbildschirm-Anzeige geben. Der Betreiber hat einen hohen Freiheitsgrad bei der Gestaltung der Inhalte. In der S-Bahn werden die Fahrgäste dann über den Streckenverlauf informiert – durch eine übersichtliche Perlschnurgraphik mit dynamischem Linienband, das die Stationen sowie aktuelle Anschlussmöglichkeiten anzeigt. Der neue Verkehrsvertrag gilt zwar nicht als besonders wirtschaftlich, dennoch steigt der Komfort der Fahrzeuge.

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