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MVG erhält Umbaugenehmigung

08.01.16 (München) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Bezirksregierung von Oberbayern hat den Umbau des U-Bahnhofs Sendlinger Tor genehmigt. Der entsprechende Planfeststellungsbescheid für die geplante Sanierung, Modernisierung und Erweiterung der Station wurde den Stadtwerken München bzw. deren Tochtergesellschaft MVG als Bauherrin ausgehändigt. Erste Hauptbaumaßnahmen sollen ab 2017 stattfinden. Bis dahin müssen noch umfangreiche Vorarbeiten erledigt werden.

Dabei handelt es sich vor allem um die Verlegung von Leitungen, Rohren und Kanälen (Abwasser, Fernwärme, Erdgas, Wasser usw.) zur Freimachung der Baufelder. Diese Arbeiten laufen bereits seit August 2015 und werden 2016 fortgesetzt, zum Beispiel auf dem Platz vor dem Sendlinger Tor und in der Wallstraße. Größere Einschränkungen sind damit zunächst nicht verbunden. Der Umbau am Sendlinger Tor ist das bisher größte Modernisierungsprojekt im Bereich der Münchner U-Bahnstationen. Im Mittelpunkt wird dabei die Steigerung der Leistungsfähigkeit stehen. Denn der dreistöckige U-Bahnhof wurde in seiner Bauzeit vor über 40 Jahren nicht auf das heutige Kundenaufkommen ausgelegt.

Darüber hinaus soll die Station auf allen Ebenen von Grund auf saniert und modernisiert, barrierefrei ausgebaut und brandschutztechnisch auf den neuesten Stand gebracht werden. Um künftig mehr Kapazitäten anbieten zu können sind umfangreiche Umbauten auch im Bereich der Bahnsteige vorgesehen, besonders zusätzliche Verbindungswege, Ausgänge und Änderungen bei den bestehenden Treppenanlagen und Rolltreppen. Der Umbau muss – wie bei den bisherigen Bahnhofsmodernisierungen – in Form einer Wanderbaustelle abgewickelt werden, also unter laufendem Betrieb.

Aus der Notwendigkeit, den Bahnhof für den Umbau nicht einfach zusperren zu können und der Komplexität der erforderlichen Baumaßnahmen, ergibt sich auch zwingendermaßen eine Gesamtbauzeit über etwa fünf bis sechs Jahre bis voraussichtlich 2022. Herzstück der Entlastungsmaßnahmen ist der Umbau des zentralen Umsteigebereichs zwischen U1/U2 und U3/U6. Die dort vorhandenen Treppen sollen neu angeordnet und erweitert werden, sodass sich die Fahrgastströme auf die verschiedenen Treppen verteilen und sich dadurch entzerren. Staus und Querungen werden weitgehend vermieden – und Engpässe damit verhindert, auch an den Bahnsteigen.

Auf Ebene der U1/U2 wird zusätzlicher Platz geschaffen, indem zwischen den beiden Bahnsteigröhren im Bereich der zentralen Treppenanlage ein neuer Durchgang entsteht. Dieser sorgt für mehr Bewegungsfläche und bewirkt eine Entzerrung der Fahrgastströme. Zwei neue Durchbrüche an den beiden Bahnsteigenden der U1/U2 sollen für weitere Entlastung sorgen. Über den zusätzlichen Durchgang im Norden können Fahrgäste künftig das Sperrengeschoss erreichen, ohne den Zentralbereich durchqueren zu müssen. Dadurch wird die Station deutlich leistungsfähiger. Das gesamte Investitionsvolumen beträgt nach heutigem Stand rund 150 Millionen Euro.

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